Der schulpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Kai Seefried, sieht die Unterrichtsversorgung an Gymnasien von der Landesregierung gefährdet.

Hannover/Stade/Buxtehude. Der schulpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Kai Seefried, sieht eine optimale Unterrichtsversorgung durch Pläne der Rot-Grünen Landesregierung besonders an Gymnasien gefährdet. Demnach sollen nur 225 der 330 freiwerdenden Lehrerstellen an Niedersachsens allgemein bildenden Gymnasien neu besetzt werden, so Seefried.

"Damit ist die Unterrichtsversorgung an den Gymnasien bereits zum neuen Schuljahr in sechs Wochen akut gefährdet", sagt der CDU-Landtagsabgeordnete. Grund für diese Maßnahme sei nach Aussage der Landesregierung die mit mehr als 100 Prozent überdurchschnittlich gute Unterrichtsversorgung an den Gymnasien.

Um langfristig auf die 100-Prozent-Marke zu reduzieren, wolle man vorausschauend weniger Lehrkräfte einstellen. "An den Gesamtschulen werden hingegen die 170 freien Lehrerstellen mit 370 neuen Vollzeitkräften mehr als doppelt besetzt", kritisiert der CDU-Schulexperte diese Entscheidung. Ziel der Landesregierung sei es offenbar, den Gesamtschulen zusätzliches Personal zuzuschustern, so Seefried. Nach der im Vorfeld der Haushaltsklausur angekündigten Erhöhung der Wochenarbeitsstunden der Gymnasiallehrer seien die anvisierten Stellenstreichungen der nächste Schlag gegen die Gymnasien.

"Erneut werden sie zu Gunsten der Gesamtschulen benachteiligt", sagt Seefried. "Die eindeutigen Präferenzen der Landesregierung sorgen inzwischen auch bei Eltern und Schulleitern für große Verunsicherung." Um sich ein realistisches Bild von der Situation an den Schulen zu machen, hat die CDU-Landtagsfraktion Anfragen zur Versorgung der Gymnasien in ganz Niedersachsen gestartet.

"Die rot-grüne Landesregierung hat immer wieder betont, mehr Geld in die Bildung investieren und alle Ressourcen im System belassen zu wollen. Momentan sieht es allerdings eher danach aus, als würde sie alle Ressourcen in das Gesamtschulsystem verlagern", sagt Seefried. Und der schulpolitische Sprecher befürchtet, "dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch die anderen Schulformen diesen Trend zur Einheitsschule zu spüren bekommen werden".