Die Industrie- und Handelskammer Nord warnt vor Internetkriminalität und zunehmendem Risiko für norddeutsche Unternehmen.

Hamburg/Stade/Buxtehude. Die Industrie- und Handelskammern im Norden Deutschlands machen jetzt gezielt mobil gegen zunehmende Internet-Kriminalität. Jedes dritte Unternehmen in Norddeutschland ist Opfer von Cyberattacken, das teilt die Industrie- und Handelskammer Nord mit. Dies ist eines der Ergebnisse einer Unternehmensbefragung zur Betroffenheit der norddeutschen Wirtschaft von Cybercrime, die unter dem Aspekt "Sicherheit in der norddeutschen Wirtschaft - Risikofaktor Cybercrime" in der Handelskammer Hamburg vorgestellt wurden.

"Cybercrime stellt ein zunehmendes Risiko für die Unternehmenssicherheit auch für die norddeutsche Wirtschaft dar. Ein koordiniertes Vorgehen gegen Tätergruppierungen ist nur dann möglich, wenn auch Strafverfolgungsbehörden frühzeitige und möglichst umfassende Kenntnisse über Cyber-Angriffe auf Firmen und Unternehmen erhalten", sagt Thomas M. Schünemann, Vertreter der IHK Nord und Vizepräses der Handelskammer Hamburg.

In der Regel haben weder Branchenzugehörigkeit, noch Unternehmensgröße oder IT-Nutzungsverhalten wesentlichen Einfluss auf die Angriffswahrscheinlichkeit. Die Studie mache zudem deutlich, dass das Anzeigeverhalten der Unternehmen bei Cyberattacken sehr zurückhaltend ist. Hauptgründe dafür sind der zu hohe Anzeigeaufwand, die Zweifel am Ermittlungserfolg der Behörden und schlichtweg Unkenntnis über die richtigen Ansprechpartner, so Schünemann.

Mit Hilfe eines Online-Fragebogens wurden Unternehmen aus der norddeutschen Wirtschaft im Zeitraum vom 25. Januar bis 22. Februar 2013 anonymisiert zu verschiedenen Aspekten ihrer IT-Ausstattung sowie deren Erfahrungen und Umgang mit Cybercrime befragt. Neben den Mitgliedern der IHK Nord beteiligten sich die Wirtschaftsjunioren Hanseraum, der Verband für Sicherheit in der Wirtschaft Norddeutschland, die norddeutschen Landeskriminalämter, die IHK Hannover, die IHK Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, der eBusiness-Lotse Hamburg sowie die Universität Hamburg an der Durchführung und Auswertung der Umfrage.

Ziel der Befragung der Unternehmen und der Untersuchung der Befragungsergebnisse war es, das Dunkelfeld im Bereich des Cybercrime weiter aufzuhellen und die spezifischen Verhältnisse in Norddeutschland für Wirtschaft, Industrie- und Handelskammern, Verbände, Wissenschaft, Verwaltung und Politik aufzuklären.

Die "Zentralen Ansprechstellen Cybercrime" der Küstenländer nähmen solche Informationen entgegen, werteten sie aus und bänden die Erkenntnisse in die Entwicklung von polizeilichen Früherkennungsstrategien mit ein, so Schünemann. Eine Liste der "Zentralen Ansprechstellen Cybercrime" sowie Handlungsempfehlungen zur Bekämpfung von Internetkriminalität sind in der Untersuchung aufgeführt, die zum Download auf der IHK Nord-Homepage bereitgestellt sind.

www.ihk-nord.de