Bürgerinitiative vermutet, gestiegener Lärm liege am mangelnden Schutz

Hollenstedt. Mehr Lärm trotz weniger Fahrzeuge an der Autobahn 1: Das klingt zwar nicht logisch, aber so lässt sich das Empfinden der Hollenstedter und die Lärmüberprüfungen an der A 1 der niedersächsischen Verkehrsbehörde zusammenfassen.

Vor einigen Tagen hat die niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr eine Zählung durchgeführt, um die tatsächliche Lärmbelästigung an der Autobahn 1 zu überprüfen. Denn seitdem die neue sechsspurige Autobahn im vergangenen Jahr eröffnet wurde, häufen sich die Beschweren von Anwohner über stark angestiegenen Lärm. Das Ergebnis der Zählung: Auf dem Abschnitt von Heidenau bis Hollenstedt fuhren 65.586 Fahrzeuge innerhalb von 24 Stunden. Zwischen Hollenstedt und Rade waren es 61.768 Fahrzeuge.

Die Zahl der Fahrzeuge liegt damit deutlich unter dem prognostiziertem Verkehrsaufkommen für 2015. Die Prognose ging von 71.300 Fahrzeugen zwischen Heidenau und Hollenstedt und sowie von 82.200 pro Tag zwischen Hollenstedt und Rade aus. Nach dieser Prognose wurde auch der Lärmschutz erstellt. "Insofern können wir die Lärmempfindungen der Anwohner nicht nachvollziehen", sagt Inga Engelmann, Diplom-Ingenieurin und Sachbearbeiterin für Straßenplanung bei der niedersächsischen Straßenbau- und Verkehrsbehörde.

Thomas Hellmann von der Bürgerinitiative "Lärmschutz A 1 Hollenstedt" vermutet, die verbauten Lärmschutzmaßnahmen haben nicht die nötige Wirkung. "In unserer Unterschriftenaktion haben wir festgestellt, dass es für einen Großteil der Bürger spürbar lauter geworden ist. Das muss doch einen Grund haben", sagt der Außendienstmitarbeiter.