Todtglüsinger SV muss immer wieder Beschädigungen am Vereinsgelände Baggersee hinnehmen

Todtglüsingen. Jammern ist nicht das Ding der Führungsriege beim Todtglüsinger SV. Auch als jetzt die Sport- und Freizeitanlage am Baggersee zum wiederholten Male von Randalierern heimgesucht wird, lassen sich der zweite Vorsitzende Eike Holtzhauer und Geschäftsführer Heiner Hoops nicht aus der Ruhe bringen. "Unsere Taktik ist, alles sofort zu reparieren und sauber zu machen und uns nicht lange damit aufzuhalten", so Holtzhauer.

Der letzte Besuch unbekannter Täter hat erhebliche Spuren auf dem elf Hektar großen Vereinsgelände hinterlassen. Mit krimineller Energie räumten die ungebetenen Besucher zunächst einen großen Baumstamm und gruben später schwere Bordsteine aus Beton aus, um mit einem Fahrzeug, vermutlich einem Quad, die Grasnarbe des Bolzplatzes und eine weitere Rasenfläche neben dem Beachvolleyballfeld in großen Kreisen zu zerpflügen. "Hier war alles schwarz", erinnert sich Hoops an den Morgen nach der Tat, als mehr Erde als Rasen neben dem umgestürzten Fußballtor zu erkennen war.

Kontrollgänge mit Kampfsportlern verfehlen ihre Wirkung nicht

Dem Geschäftsführer sind weitere Vorkommnisse nur zu gut in Erinnerung. "Die Dixi-Klos werden regelmäßig umgeworfen, unsere Grillstelle verwüstet und auf Blechdächern herumgetrampelt", erzählt Heiner Hoops. Negative Höhepunkte waren das Abfackeln einer Hecke, die von der Feuerwehr gelöscht werden musste, und die Bedrohung eines Vereinsmitarbeiters mit einem Messer. Trotzdem gebe es in Todtglüsingen nicht mehr Randale als anderswo, sagt Hoops. Der finanzielle Schaden halte sich in Grenzen, weil im größten Sportverein im Landkreis Harburg viel durch Eigenleistungen erledigt werde.

Bei gutem Wetter und großem Andrang am Baggersee, der den 6500 Vereinsmitgliedern vorbehalten ist, führt der Todtglüsinger SV Einlasskontrollen und abendliche Streifen mit Mitgliedern der Kampfsportabteilung durch. "Das ist das einzige, worauf diese Typen reagieren", sagt Eike Holtzhauer. "Und letztlich haben wir überhaupt keine Chance, den Vandalismus zu verhindern", lässt sich auch Heiner Hoops nicht entmutigen. Auch mehrere Strafanzeigen bei der Polizei Tostedt haben bisher noch nicht den entscheidenden Erfolg gebracht.

Zumindest mittelfristig scheint eine Lösung in Sicht. Mit überwältigender Mehrheit haben die Mitglieder Mitte Juni den Ankauf von weiteren elf Hektar Gelände am Baggersee genehmigt. Dann sollen neben Baden, Bolzen, Beachvolleyball, Bogenschießen, dem russischen Holzspiel Gorodki und der Hundesportabteilung weitere Sportarten ihre Heimat auf dem nach der Erweiterung 22 Hektar großen Areal finden. Und dann soll am Baggersee auch ein Vereinsheim mit Einliegerwohnung für einen Hausmeister entstehen. "Wir hätten immer einen geeigneten Mann vor Ort, der die Lage besser beobachten kann, als es jetzt der Fall ist", wünscht sich Eike Holtzhauer.