Die Natur direkt vor der Haustür. Horst Seehagel zeigt uns seinen Lieblingsplatz in der Fischbeker Heide

Fischbek. "Von hier aus können wir bis nach Blankenese sehen", sagt Horst Seehagel. Sein Lieblingsplatz liegt in der Fischbeker Heide, auf dem Heidschnuckenwanderweg. Auf einem Hügel nimmt er gern auf einer Bank Platz und schaut in das 770 Hektar große Naturschutzgebiet.

Jeden Tag geht er zum Joggen oder Spazierengehen hierher. "Morgens um sechs jogge ich eine Dreiviertelstunde in der Fischbeker Heide", sagt er. Von zu Hause hat er es nicht weit: Seehagel wohnt nur 100 Meter von der Heide entfernt in Fischbek.

Doch der kurze Weg in die Natur hat auch Nachteile. "Einmal ist eine Rotte Wildschweine bei uns im Garten gewesen und hat alles verwüstet", so Seehagel. Sieben Tiere seien es gewesen. Als der gelernte Elektriker sie vertreiben wollte, sei ein Wildschwein im Gartenzaun hängen geblieben. "Es steckte mit dem Kopf zwischen zwei senkrechten Eisensprossen", so Seehagel. Mit einer Holzlatte habe er den Zaun aufbiegen müssen, um das Tier zu befreien.

Für Horst Seehagel war es selbstverständlich, dass auch die eigenen Kinder und Enkelkinder das Naturschutzgebiet kennenlernen sollten. "An Geburtstagen veranstalten wir Schnitzeljagden in der Heide, früher für unsere Kinder, heute für unsere Enkel", sagt er. Wegweiser aus Sägemehl oder Anweisungen aus dem Walkie-Talkie sollen die Kinder zur Schatzkiste führen. Wie es die am besten versteckt, weiß das Ehepaar Seehagel inzwischen gut. "Wir haben den Schatz auch schon auf einem Baum versteckt", sagt Erika Seehagel.

Bei einem Ausflug mit den Enkelkindern haben Erika und Horst Seehagel dann ihren Lieblingsplatz gefunden. "Es war schon dunkel, die Eltern waren nicht da und die Kinder wollten unbedingt mit uns Laterne laufen", sagt Erika Seehagel. Natürlich führte der nächtliche Ausflug durch die Fischbeker Heide. Auf einem Hügel angekommen, hätten sie dann die Lichter von Blankenese sehen können. "Die Kinder fanden das natürlich toll", sagt Horst Seehagel. Das Paar verbindet viele Orte in der Heide mit den Enkeln Jakob und Anna. Sie haben ihren eigenen Jakobsweg und einen Anna-Stein. Der Jakobsweg sei ein steiler Weg, den die Kinder gern mit dem Fahrrad abfahren würden, vor dem Anna-Stein hätten sie Enkeltochter Anna immer fotografiert, so Erika Seehagel. "Wenn wir an diesen Orten vorbeikommen, erinnern wir uns immer an die Enkelkinder", sagt sie. Einmal hätten sie jedoch beim Spaziergang auch eine merkwürdige Entdeckung in der Fischbeker Heide gemacht. Im vergangenen Dezember hätten sie ein Zelt mitten im Naturschutzgebiet gesehen. "Das geht eigentlich nicht, immerhin ist das ein Schutzgebiet. Das Merkwürdige war aber, dass vor dem Zelt ein Buddha stand", sagt Horst Seehagel. Die Besitzer des Zeltes habe er nie gesehen, es sei jedoch das Gerücht gegangen, darin bereite sich jemand auf den vermeintlichen Weltuntergang am 21. Dezember vor. "Irgendwann waren Zelt und Buddha wieder weg", sagt Horst Seehagel. Was der Besitzer im Naturschutzgebiet gemacht habe, habe er allerdings bis heute noch nicht erfahren.