Es ist sicher richtig, dass der Personalmangel bei der Polizei in Hamburg nicht völlig unerwartet daher kommt. Und es ist auch richtig, dass Polizeibeamte nicht vom Himmel fallen.

Was aber keineswegs die Kuh vom Eis holt, das sind Schuldzuweisungen, egal in welche Richtung sie abgegeben werden.

Fakt ist, dass die Polizisten vor Ort ihren Auftrag nur noch mit Mühe und Not erfüllen können. Also muss der Nachwuchs gefördert werden. Das hätte sicher schon viel früher passieren müssen. Dazu gehört es natürlich auch, dem Nachwuchs den Beruf des Polizisten schmackhaft zu machen. Das funktioniert bekanntlich am allerbesten mit einem anständigen Salär für diesen aufreibenden und gefährlichen Job, zudem mit humanen und familienfreundlichen Dienstzeiten, die ein Leben neben der Schicht erlauben.

Der Senat, aber vor allem die Politik vor Ort, egal welcher Couleur, muss ganz dringend dafür sorgen, dass diese Missstände, die die Gewerkschaft GdP mit Vehemenz anprangert, schnellstmöglich behoben werden. Denn eines ist klar: Auch, wenn der Staat angesichts mangelnder Finanzressourcen gerne nach dem bürgerlichen Engagement ruft und sich mancherorts damit auch gerne aus seiner eigenen Verantwortung zieht, kann ihm dieses Spiel naturgemäß bei der Polizei nicht gelingen.