Leuphana-Team befragte 400 Selbstständige in der Region

Lüneburg . Die meisten Selbstständigen in der Region können von ihrer Arbeit leben. Das legt zumindest die "Gründungsbefragung 2012" nahe, eine Erhebung der Leuphana Universität Lüneburg unter 400 Gründerinnen und Gründern im ehemaligen Regierungsbezirk Lüneburg. Zwei von drei Befragten gaben an, ihren Lebensunterhalt fast vollständig oder vollständig aus ihrer Selbstständigkeit zu finanzieren. Und das, obwohl nur die Hälfte von ihnen mit dem Ziel des Vollerwerbs ein Unternehmen gegründet hatte.

Neun von zehn Gründern beurteilen ihre derzeitige Geschäftslage als gut oder zumindest befriedigend.

Die Unternehmen erzielten im Schnitt einen Jahresumsatz von rund 600.000 Euro, jedes fünfte erwirtschaftete mehr als 600.000 Euro. Durchschnittlich investierten die Befragten rund 37.000 Euro jährlich, jeder fünfte hatte 2012 mehr als 30.000 Euro investiert. Die befragten Unternehmer waren im Schnitt fünf Jahre, etwa die Hälfte weniger als drei Jahre am Markt. Die Selbstständigen beschäftigen im Schnitt 3,3 sozialversicherungspflichtig angestellte Mitarbeiter in ihrem selbst gegründeten Betrieb.

Mit den Ergebnissen ihrer Studie beschreiben die Gründungsforscher aus dem Innovations-Inkubator der Leuphana erstmals genau die Situation für Gründer in der Region. Die meisten Gründer seien Profis, die "ihr Geschäftsfeld bestens kennen und mit guten Kontakten starten", sagt der Professor für Gründungsmanagement Reinhard Schulte. Sein Team hat die Befragung in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg und der Handwerkskammer Braunschweig-Stade durchgeführt. Bis 2015 wird das Forscherteam die Befragung jährlich wiederholen und so ein Gründungspanel für die gesamte Region aufbauen.

"Uns interessierte auch, wie wir als Universität die Gründer noch unterstützen können", erklärt Schulte. Daher plant sein Team den Aufbau einer Wissensdatenbank und einer Vernetzungsplattform für die Unternehmen der Region im Internet.