Haustiere und ihre Herrchen sähen sich oft ähnlich, sagt man. Der Falkner Lothar Askani kümmert sich um einen kürzlich geschlüpften Andenkondor. Er könnt einer der größten Vögel weltweit werden.

Nindorf . Für diesen jungen Andenkondor und seinen Ziehvater, Falkner Lothar Askani vom Wildpark Lüneburger Heide gilt das gewiss nur im Bezug auf die den grauen Flausch, der beide umgibt.

Und dies auch nicht mehr lange: Denn der kleine Andenkondor, ein echter Zuchterfolg des Wildparks in Nindorf, ist auf dem besten Wege einer der größten flugfähigen Vögel der Erde zu werden. Der Neuweltgeier, wie er auch genannt wird, wird ausgewachsen bis zu 15 Kilo wiegen und eine imposante Flügelspannweite von 3,20 Metern sein Eigen nennen.

Um die Schlupf des kleinen Knäuels kümmerte sich Askani persönlich. "Die Gefahr, dass die Eltern Inka und Sancho nervös werden und das Ei zerstören, war einfach zu groß", sagt der erfahrene Falkner. Andenkondore legen extrem selten Eier. Viele Jahre blieb das Vogelpaar kinderlos. Nach der Geburt des Kleinen am Pfingstmontag musste Lothar Askani seinen Schützling alle zwei bis drei Stunden füttern. Auf der Speisekarte: Gequirltes Fleisch. In knapp drei Wochen wird der kleine Kondor - wenn bis dahin weiter alles gut geht - in eine der Volieren des Wildparks ziehen. Dann gewiss auch mit einem ausgeprägteren Federkleid.