Demografischer Wandel, Windparks und Autobahn sind beim Regionalen Raumordnungsprogramms (RROP) 2013 im Blickpunkt. Es wird derzeit in den Gemeinde- und Stadträten diskutiert.

Stade/Buxtehude. Die Entwicklung des Landkreises Stade, wo und wie in Zukunft die alternde Gesellschaft am besten wohnen kann, um mobil und gut versorgt zu bleiben, an welchen Orten noch Windparks entstehen können oder welche Chancen die geplante Küstenautobahn A 20 für die Region bieten würde - all das gehört zu den Schwerpunkten des Regionalen Raumordnungsprogramms (RROP) 2013 für den Landkreis Stade, das derzeit in den Gemeinde- und Stadträten diskutiert wird.

"Das Regionale Raumordnungsprogramm ist das Scharnier zwischen der Landesplanung und der Bauleitplanung der Städte und Gemeinden", sagt Stades Kreisbaurat Hans-Hermann Bode. Denn so wie die Planer im Stader Kreishaus Vorgaben des Bundes und des Landes Niedersachsen berücksichtigen müssen, haben die Gemeinden ihre Flächennutzungs- und Bebauungspläne an das Regionale Raumordnungsprogramm anzupassen. Dazu gab es zahlreiche Vorgespräche mit Politikern und Vertretern der Verwaltung mit den Interessenverbänden, um deren Wünsche so weit wie möglich in die Regionalplanung einfließen zu lassen, so Bode. Berücksichtigt sind im RROP außerdem verschiedene Fachbeiträge, etwa zu Landwirtschaft, Einzelhandel, Industrie und Gewerbe, zur Bevölkerungsentwicklung, Küsten- und Hochwasserschutz.

Das neue RROP richtet sich an die Gemeinden und an andere öffentliche Stellen. Allerdings bedeutet die Darstellungen, etwa von Vorranggebieten für Natur und Landschaft keine unmittelbare Regelung der Nutzungen.

Ein besonderes Anliegen in den Diskussionen mit den Gemeinden sei die Berücksichtigung örtlicher Gesichtspunkte bei der Abgrenzung der Vorranggebiete Windenergienutzung, so der Kreisbaurat. Die Gemeinden können diese dann im Rahmen ihrer Bauleitplanung auf lokaler Ebene konkretisieren. Gleichermaßen soll die städtebauliche Entwicklung in den Ortschaften im Hinblick auf den demografischen Wandel vorrangig innerörtlich erfolgen statt am Ortsrand oder in freier Landschaft, so Bode.

Auf rund 200 Seiten ist der RROP-Entwurf 2013 samt vorgeschriebenem Umweltbericht dargelegt. Für Städte und Gemeinden rechtlich bindend ist zudem eine zugehörige große Landkarte die den 1266 Quadratkilometer großen Landkreis Stade, in dem mehr als 195.000 Menschen in 40 Gemeinden leben, in allen Details mit Verkehrswegen und Wasserstraßen, Industriegebieten, Hochspannungstrassen, Siedlungen, Sandgruben, Torfabbaugebieten und vielem mehr zeigt.

Nachdem die öffentliche Auslegung eines Entwurfes zur Fortschreibung des RROP 2012 zahlreiche Hinweise und Anregungen erbracht hatte, wurde dieser Entwurf noch einmal überarbeitet und als Neuaufstellung des RROP 2013 erneut ins Beteiligungsverfahren gegeben. Die Neuaufstellung wurde auch erforderlich, weil eine Anpassung an das Landesraumordnungsprogramm 2012 sowie die aktuellen Kartierungen für den Landschaftsrahmenplan des Landkreises zu berücksichtigen waren, so Bode.

Erarbeitet wurde das umfangreiche Papier von Planern des Landkreises Stade. Im Herbst entscheiden die Politiker des Kreistages über das Zukunftsprogramm. Spätestens nach zehn Jahren ist dann ein neues Regionales Raumordnungsmodell zu erstellen. Der Entwurf des Regionalen Raumordnungsprogramms ist auch im Internet zu finden.

www.landkreis-stade.de