Nach Kritik der Grünen an fehlenden Plänen für Abriss und Neubau in Neuenfelde betont Fraktionschef “besondere Anforderungen“

Neuenfelde. Die SPD-Bezirksfraktion in Harburg wundert sich, dass es den Grünen bei der Beendigung des Häuserleerstandes in Neuenfelde offenbar nicht schnell genug geht. Jahrelanger Stillstand in den Zeiten der schwarz-grünen Koalition scheine nicht im Gedächtnis geblieben zu sein, erklärt SPD-Faktionsvorsitzender Jürgen Heimath. "Die Aussagen gehen schlicht an der Wirklichkeit vorbei und zeigen, dass sich die Vertreter offenbar nicht mit der Materie befasst haben."

Wie berichtet, hatten die Grünen von der zuständigen Hamburger Finanzbehörde wissen wollen, wer die Planungen für die Neubauten nach Abriss der nicht sanierbaren Häuser an der Hasselwerder Straße und am Organistenweg übernimmt und wann die Pläne öffentlich ausliegen. In der Antwort der Behörde hatte es lediglich geheißen, dass die Planungen noch nicht abgeschlossen seien und die Gespräche noch liefen.

Diese knappe Antwort hatte die Grünen empört, denn die Beratungen über die Wiederbelebung der mehr als 60 Häuser im Besitz der Stadt, von denen etwa die Hälfte nicht sanierbar ist und deshalb abgerissen werden soll, laufen seit fast anderthalb Jahren. Heimaths Parteikollege Manfred Hoffmann, Sprecher der Bürgervertretung Neuenfelde, Francop und Cranz, hatte gegenüber dem Abendblatt ebenfalls erklärt, dass er immer wieder vergebens darauf dränge, dass die Angelegenheit zügiger vorangeht. Wie viele andere im Ort ist er in Sorge, dass nicht klar ist, was mit den Grundstücken nach Abriss der Häuser geschieht.

Jürgen Heimath betont hingegen, dass es mit Beginn der Dialoggespräche am 10. Januar 2012 allen Beteiligten, also den Bürgern, den Vertretern von Bürgervereinen, der Harburger Verwaltung, den Vertretern der Wohnungsgesellschaft Saga sowie den Fachbehörden, klar war, dass "die Aufarbeitung der vergangenen Jahre besondere Anforderungen an alle Teilnehmer stellen würde". In den 65 Häusern mit 113 Wohnungen - davon 35 Einfamilienhäuser, zehn Doppel- und Reihenhäuser und 20 Mehrfamilienhäuser - stünden 65 Wohneinheiten leer, 48 seien vermietet. 27 Objekte seien saniert und vermietet worden. "Es ist sichtbar, dass es vorangeht", erklärt Heimath.

Die Planung weiterer Sanierungs- und Abbruchmaßnahmen erfolge auch weiterhin in sehr enger Abstimmung mit dem Dialogkreis Neuenfelde, fährt er fort. Abgesprochen sei dabei, dass erst dann abgebrochen werde, wenn die Neubauplanung abgeschlossen sei. Er hält es darüber hinaus für möglich, dass eine veränderte Sanierungsplanung dazu beiträgt, dass in Zukunft weniger Häuser abgerissen und noch mehr saniert werden.