Rivalisierende Gruppen waren seit Jahresbeginn in Neu Wulmstorf unterwegs

Neu Wulmstorf . Nach intensiven Ermittlungen hat die Polizei eine lange Serie von Graffiti-Sprühereien in Neu Wulmstorf aufgeklärt. Zwei rivalisierende Banden - einerseits Anhänger des HSV, andererseits St.-Pauli-Sympathisanten - hatten über Monate immer wieder zahllose Fassaden und Wände besprüht und später die Graffiti der jeweils anderen Gruppe in eigenen Vereinsfarben übermalt. Insgesamt werden den nunmehr identifizierten Sprühern mehr als 100 Taten zur Last gelegt, bei denen ein Sachschaden von nahezu 50.000 Euro entstanden war.

Bereits am 5. April war es den Ermittlern erstmals gelungen, zwei der Sprüher auf frischer Tat zu erwischen. Ein polizeibekannter 19-Jähriger und ein 17-Jähriger schilderten den Beamten in der Vernehmung, dass sie lediglich Mittäter seien. Ein 26-jähriger Neu Wulmstorfer sei der Anführer "ihrer" Gruppe. Die Kripo durchsuchte die Wohnung des jungen Mannes, stellte Sprühdosen sicher. Bereits am folgenden Tag legte der 26-Jährige ein Geständnis ab. Er sei nicht nur für die Sprühereien, sondern weiterhin noch für mehrere Internet-Betrügereien verantwortlich, sagte er.

Auch die Mitglieder der rivalisierenden Gruppe rückten nun in den Fokus der Ermittler. In den Wohnungen eines 22-jährigen Neu Wulmstorfers und eines 23-Jährigen aus Lüneburg stellte die Kripo Beweismaterial sicher. Neben den Strafverfahren kommen auf alle Täter zivilrechtliche Forderungen für die Reinigungsarbeiten zu.