Sommeraktion: Der Lüneburger Schauspieler Burkhard Schmeer zeigt seinen liebsten Platz. Und wo entspannen Sie?

Amelinghausen . Für ein paar Stunden oder einen ganzen Tag vom Alltag abschalten: Jeder hat einen Ort, an dem er Ruhe finden und Kraft tanken kann. In der großen Sommerserie "Urlaub im Süden von Hamburg" zeigen Abendblatt-Leser ihre liebsten Plätze zum Entspannen. Dabei gibt es auch etwas zu gewinnen: Unter allen Teilnehmern wird Mitte August ein iPhone und ein iPad verlost. Schauspieler Burkhard Schmeer kann zwar nicht an der Verlosung teilnehmen, trotzdem zeigt er uns seinen Ort der Entspannung. Der Lüneburger führt uns an einen paradiesischen Platz in der Lüneburger Heide.

Vom Parkplatz, kurz hinter dem Oldendorfer Ortsteil "Marxen am Berge" in Richtung Drögenindorf weist ein Schild auf einen Parkplatz hin. Von hier aus sind es nur wenige hundert Meter über den halb zugewucherten Fußweg. Dann geht es bergab in eine Senke, ein reetgedeckter Unterstand kommt in Sicht. "Marxener Paradies" steht auf einem weiteren Holzschild. Und tatsächlich: Bei der Hütte angekommen, findet sich der Besucher in einem idyllischen Tal wieder. Linker Hand befindet sich ein Wacholderhain mit Heideflächen, gegenüber ein Mischwald, rechts saftiger Rasen und ein Teich. Überall laden selbstgebaute Bänke zum Verweilen an. "Es ist wie ein angelegter Park mitten im Nichts", schwärmt Burkhard Schmeer von dem, was er hier sieht.

Vor vier Jahren hat er das Marxener Paradies unweit der Kronsbergheide zufällig beim Motorradfahren mit seiner Frau entdeckt. "Wir fahren Moped um 'rumzufahren, nicht um an ein Ziel zu gelangen", so der Schauspieler. So hätten sie bei einer ihrer Touren zufällig das unscheinbare braune Hinweisschild zum "Marxener Paradies" gesehen. "Der Name hat uns so neugierig gemacht, dass wir die Motorräder auf dem Parkplatz abgestellt und uns das Tal näher angeschaut haben", sagt Burkhard Schmeer. Die eigentümliche, gestreckte Form des Tales, die möglicherweise durch einen Fluss gegen Ende der Eiszeit entstand, hat sie tief beeindruckt.

"Der Rundweg bietet immer wieder neue Einblicke in die Heidefläche und das Tal", so der 48-Jährige. Immer wieder setzt er sich auf die Bänke und lässt die Natur auf sich wirken. Der Gesang der Vögel, die Gerüche der Natur, der Blick auf den bereits vor 100 Jahren angelegten Teich. Dass ihn ein Ausflug mit dem Motorrad erst vor vier Jahren ins Marxener Paradies führte, hat einen Grund: Burkhard Schmeer und seine Frau hatten gerade den Motorradführerschein gemacht. Und das wiederum, liegt an einem Besuch eines Oldtimertreffens auf dem Lüneburger Flugplatz. "Dort hatten die Heinkel-Freunde Hamburg Motorroller vorgestellt", sagt der Schauspieler aus Lüneburg. Um diese Gefährte zu fahren, benötige man jedoch einen Motorradführerschein. Schmeer und seine Frau Kerstin büffelten also noch einmal Fahrschulbögen. "Das ist sehr spannend, gerade wenn man schon ein paar Jahre Auto fährt und dann zusammen mit den Jugendlichen unterrichtet wird", so Schmeer. Das Ausfüllen der Theoriebögen hätten er und seine Frau wie einen Wettkampf betrieben. "Keiner wollte auf den Sozius", sagt Burkhard Schmeer. Letztendlich bestanden beide die Führerscheinprüfung. Sie entschieden sich dennoch gegen den Kauf eines alten Heinkel-Rollers. Ein Oldtimer sei ihnen letztendlich ein zu großes Risiko gewesen. "Wir dachten uns, wir lassen die Mopeds einfach unter unserem Hintern zum Oldtimer werden", so der Schauspieler.

Bereits zweimal war er in diesem Jahr im Marxener Paradies. "Es sieht immer wieder anders aus", sagt Burkhard Schmeer. Im Herbst zieht es in dann wieder zu einem weiteren Kleinod ganz in der Nähe: Die Oldendorfer Totenstatt. Das 4000 Jahre alte Bestattungsfeld mit Steingräbern übt eine besondere Anziehungskraft auf den Schauspieler aus: "Gerade im Herbst ist es ein mystischer Ort."