In Buchholz und Winsen machten Experten Vorschläge für die Gestaltung der Energiewende im Kreis

Buchholz/Winsen . Der Landkreis Harburg arbeitet an einem integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept. Rund 50 Experten aus dem Energie- und Mobilitätsbereich sowie Bürger und Multiplikatoren haben jetzt in Winsen und Buchholz in vier Workshops Vorschläge für eine gemeinsame Strategie zur Gestaltung der Energiewende im Landkreis unterbreitet.

Die Themen der Workshops in Winsen am Dienstagnachmittag lauteten "Erneuerbare Energien und lokale Wertschöpfung" sowie "Unternehmenseffizienz mit profitablem Klimaschutz". Im Buchholzer Rathaus diskutierten die Experten am Donnerstagnachmittag über "Energieeinsparung mit Gebäudesanierung" und die "Mobilitätswende"

"Es ist jetzt wichtig, dass wir in Sachen Energiewende im Landkreis Harburg an einem Strang ziehen und keine Kirchturmpolitik betreiben", sagte der Erste Kreisrat Rainer Rempe. "48 Prozent der Kohlendioxid-Emissionen werden im Landkreis Harburg durch den Kfz-Verkehr verursacht", sagte Michael Wedler von der Firma B.A.U.M. consult. Die Wärmeversorgung verursache 27 Prozent der CO2-Emissionen, die Stromerzeugung 25 Prozent.

Besonders interessant war deshalb der Workshop zum Thema "Mobilitätswende". Die Teilnehmer waren sich einig darüber, dass der öffentliche Personennahverkehr im Landkreis attraktiver werden müsse. Die Busverbindungen müssten ausgebaut werden. Dafür brauche man auch moderne Niederflurbusse. Wichtig seien gute Busverknüpfungen in der Fläche.

Auch das Park-and-ride-System sowie das Bike-and-ride-System müssten ausgebaut werden, damit weniger Menschen mit dem Auto zur Arbeit pendeln. Unterm Strich müsse die Radverkehrs-Infrastruktur im Landkreis Harburg verbessert werden. Auch Gewerbegebiete müssten an das Radwegenetz angebunden werden.

Vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Regionalverband Elbe und Heide, kam der Vorschlag, die 62,4 Kilometer lange OHE-Strecke zwischen Winsen und Soltau für den öffentlichen Personennahverkehr zu reaktivieren. Die OHE-Strecke wird seit dem 30. Mai 1970 ausschließlich für den Güterverkehr und gelegentlich für Museumsbahnen genutzt. Mit diesem Vorschlag will der BUND den Individualverkehr zwischen den südöstlichen Ortslagen im Landkreis und der Kreisstadt Winsen reduzieren. Damit würden die CO2-Emissionen sinken. In einem ersten Schritt könne die Strecke zwischen Winsen und Hützel in Betrieb genommen werden.

Auch Carsharing-Angebote im Landkreis Harburg sollen ausgebaut werden. Bislang gibt es nur zwei Anbieter: in Winsen und Buchholz.