Ein Theaterstück über die Pannen des Verfassungsschutzes hat es bis vor einem Jahr noch nicht gegeben.

Wilhelmsburg. Dabei fordert es die Behörde schon länger heraus: das Celler Loch, das NPD-Verbotsverfahren, die NSU. Regisseur Janosch Roloff hat am Nö-Theater eine Kritik am Verfaschungsschutz inszeniert. Am Sonnabend, 22 Juni, ist die Groteske "V wie Verfassungsschutz" in den Rialto-Lichtspielen in Wilhelmburg zu sehen.

Roloff zeigt in 100 Minuten größenwahnsinnige Präsidenten, geschredderte Akten, Abhängigkeiten von Verfassungsschützern und V-Leuten, Geld, das im Namen der Demokratie an Neonazis fließt, und den lachhaften Versuch der Behörde, sich bei jungen Leuten ein modernes Image zu geben. Die drei Schauspieler Talke Blaser, Felix Höffner und Asta Nechajute schlüpfen in so viele Rollen, dass sie an der Grenze zur Schizophrenie agieren.

Janosch Roloff, Jahrgang 1983, hat schon zuvor politisches Theater inszeniert: "Die weiße Rose - ein Kriegsmärchen" (2009) und "Der Vorgang Oury Jalloh" (2010) zum Tod eines Asylbewerbers in Deutschland.

"V wie Verfassungsschutz" (Theater), Sonnabend, 22. Juni, 20 Uhr, Rialto Lichtspiele in Wilhelmsburg, Vogelhüttendeich 30, Eintritt: 12 Euro, Elbinselbewohner: 8 Euro.