Regionalpark besteht seit 50 Jahren, sucht nach neuen Kooperationspartnern und einer sicheren Finanzierung für zukünftige Projekte

Ehestorf. Weg vom Kirchturmdenken, hin zu einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit: Unter dieser Prämisse wurde im Jahr 2008 der Regionalpark Rosengarten aus der Taufe gehoben. Seither wurden viele Projekte verwirklicht und Angebote für Jung und Alt geschaffen. Nun soll der Park zu dem führenden Naherholungsgebiet in der Region ausgebaut werden. Ideen, wie das gelingen kann, gibt es viele.

Zum fünften Geburtstag des Regionalparks Rosengarten trafen sich Mitglieder des Vereins und politische Entscheidungsträger aus den Gemeinden Neu Wulmstorf, Rosengarten, Hollenstedt, der Stadt Buchholz sowie Bezirk und Landkreis Harburg im Freilichtmuseum am Kiekeberg, um Bilanz zu ziehen und gemeinsam einen Blick in die Zukunft zu werfen. "Wir haben einiges geschafft, aber es bleibt noch viel zu tun", sagte Regionalmanager Thomas Wilken von Kontor 21. So wurden Wege saniert und beschildert, Bänke aufgestellt und Anbindebalken für Pferde installiert. "Außerdem haben wir elf Gästeführer ausgebildet, 37 Freizeitrouten mit einer Gesamtlänge von 543 Kilometern ausgearbeitet und viele Angebote wie beispielsweise das Geocaching erfolgreich installiert."

Zu den aktuellen Projekten gehört auch die Installation von sogenannten "Regionalpark-Ausblicken". "Wir haben 20 potenzielle Standorte für die Plattformen ausgewählt. Davon werden dann voraussichtlich vier bis sechs übrig bleiben", so Wilken. Die Fördermittel seien bereits bewilligt.

Ob es allerdings auch Geld für die weitere Finanzierung des Regionalmanagements geben wird, bleibt vorerst offen. Rainer Rempe, Erster Kreisrat des Landkreises Harburg, machte deutlich, dass Einschnitte in der Förderung wahrscheinlich seien. Es gebe zwar positive Signale in Sachen Anschlussfinanzierung. "Aber langfristig müssen wir uns sicher darauf einstellen, dass sich der Wettbewerb bei der Mittelvergabe ab 2014 deutlich verschärfen wird." Derzeit ist die finanzielle Förderung des Regionalmanagements durch EU-Mittel bis August 2013 gesichert. Insgesamt gaben die Verantwortlichen in den vergangenen fünf Jahren 1,2 Millionen Euro für direkte Aktivitäten aus; Projekte, die mit Bezug zum Regionalpark finanziert wurden, kosteten etwa acht Millionen Euro. Summen, die ohne finanzielle Unterstützung nur schwer zu schultern sein dürften.

Uwe Rennwald, Vorsitzender des Vereins Regionalpark Rosengarten, ist dennoch optimistisch: "Die Frage, die wir uns stellen müssen, lautet: Hat der Regionalpark eine Zukunft? Ja, hat er. Auch, wenn das vielleicht bedeutet, dass wir als Kommunen dafür mehr Mittel bereitstellen müssen." Denn nach anfänglicher Skepsis, ob sich die Gemeinden den Park als zusätzlichen Luxus tatsächlich leisten müssten, sei das Projekt mittlerweile "voll akzeptiert" und stoße auf große Resonanz. Auch überregional werde das Angebot des Parks stark nachgefragt, sagte Wilken. Das belegten auch die Zahlen: "Die Homepage wurde seit April 2012 pro Monat zwischen 9500 und 13.500 Mal angeklickt, wir haben bis zu 126.000 Seitenaufrufe."

Um künftig noch mehr Menschen auf das Naherholungsgebiet aufmerksam zu machen, setzt das Management weiter auf Kooperation: Neben der bestehenden Zusammenarbeit mit der Lüneburger Heide und dem Regionalpark Wedeler Au kooperiert der Regionalpark Rosengarten künftig auch kostenneutral verstärkt mit dem "Wälderhaus" der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. "Sie haben die Bäume, wir haben das Wissen. Da lässt sich bestimmt was draus machen", sagte Jan Muntendorf. Der Projektleiter stellte den Vereinsmitgliedern das Konzept der Einrichtung vor, die auf dem iba-Gelände in Wilhelmsburg installiert wurde und die Besucher nachhaltig über Funktion, Aufgabe und Aufbau von Wäldern informieren will. "Wir haben feststellen müssen, dass viele Kinder in diesem Bereich große Defizite haben", betonte Muntendorf. "Das würden wir gern ändern - auch mit Hilfe von vernetzenden Angeboten."

Darüber hinaus will Thomas Wilken künftig barrierefreie Angebote schaffen und das Thema Gesundheit verstärkt aufgreifen. Außerdem solle eine Software entwickelt werden, mit der Besucher an bestimmten Punkten im Regionalpark Informationen auf ihrem Smartphone abrufen können.