Harburger Bildungsausschuss beruft Sondersitzung zur Schließung der KSN ein

Neugraben. Die beschlossene Abwicklung der Katholischen Schule Neugraben (KSN) hält die Menschen in Süderelbe weiter in Atem. Der Druck auf das Erzbistum Hamburg und den Katholischen Schulverband wächst mit jedem Tag. Nicht nur die betroffenen Schüler und ihre Lehrer und Eltern protestieren mit vielfältigen Aktionen gegen die Pläne. Auch Anwohner und Kommunalpolitiker fordern weiterhin Aufklärung über Hintergründe der Schließung.

Wie drängend das Thema ist, beweist unter anderem, dass sich der Harburger Ausschuss für Kultur, Bildung, Sport und Stadtteilentwicklung (KBSS) noch vor der Sommerpause zu einer Sondersitzung treffen wird. Einziger Tagesordnungspunkt am kommenden Mittwoch, 19. Juni, um 18 Uhr in der Aula des Bürger- und Gemeinschaftszentrums Süderelbe Am Johannisland 2-4: Die Aufgabe des Stadtschulzweigs der Katholischen Schule Neugraben.

Notwendig geworden war das "Nachsitzen" auch deshalb, weil Vertreter des Katholischen Schulverbands trotz Einladung durch die Bezirksversammlung der KBSS-Sitzung am 27. Mai fern geblieben waren. Das hatte Christoph Schommer, der Sprecher des Schulverbands, später damit begründet, der zuständige Dezernent, Volker Reitstätter, hätte die Einladung per E-Mail in der Fülle aktueller Anfragen übersehen. Nach Abendblatt-Recherchen waren gleichlautende Mails unterdessen auch an zwei weitere Vertreter des Schulverbands verschickt worden.

Der Ausschussvorsitzende Heinz Beeken (SPD) hatte die Abwesenheit des Verbands kritisiert und von einer "ungeheuerlichen Missachtung dieses Gremiums" gesprochen. Der Schulverband entschuldigte sich für das "Versehen" und teilte mit, er sei "jederzeit bereit", seine Argumente vorzutragen.

Am Donnerstag, 20. Juni, wird ab 18 Uhr eine erste Bürgeraktion in Neugraben stattfinden. Geplant ist ein Demonstrationsmarsch vom Schulstandort an der Cuxhavener Straße 379 zum Gemeindezentrum Heilig Kreuz, An der Falkenbek 10. Während der Ferien soll diese Initiative als regelmäßige Mahnwache fortgesetzt werden.