Zweitplatzierte Ingenieure bezweifeln Korrektheit des Buchholzer Auswahlverfahrens

Buchholz. In den Planungen zum Ausbau des Buchholzer Mühlentunnels ist ganz offensichtlich der Wurm drin. Das Ingenieurbüro, das im Vergabeverfahren für die Ausführungsplanung den zweiten Platz belegte, hat jetzt eine Überprüfung der Vergabe beantragt. Am Freitag, 21. Juni, werde die Angelegenheit vor der Vergabekammer in Lüneburg verhandelt, teilte Jürgen Steinhage, Leiter des Fachbereichs Betriebe, auf der Sitzung des Stadtplanungsausschusses Mittwochabend mit.

Für die Stadt Buchholz ist das die nächste Hiobsbotschaft in Sachen Mühlentunnel, nachdem es bereits im vergangenen Jahr Verzögerungen gab, weil ein Anlieger mit der Trassenführung über sein Grundstück nicht einverstanden war. Auch jetzt sind Verzögerungen im Zeitplan abzusehen. Vier bis fünf Wochen hält Bürgermeister Wilfried Geiger für wahrscheinlich. Und vielleicht könnte es sogar noch schlimmer kommen: "Wenn der Zweitplatzierte mit dem Urteil nicht einverstanden ist, kann die Sache vor das Oberlandesgericht gehen", sagt er. Wann der voraussichtlich für 2015 geplante Baubeginn des Tunnels tatsächlich erfolgen wird, steht somit in den Sternen.

Das schätzungsweise zehn Millionen Euro teure Bauvorhaben, für das alleine die Planung mehrere Hunderttausend Euro kostet, war europaweit ausgeschrieben worden. Am Ende gab es vier Fachbüros in der engeren Auswahl. Das Erstplatzierte sollte sich eigentlich am Mittwochabend der Politik vorstellen, doch da nun offen ist, ob es tatsächlich den Auftrag ausführen wird, fiel die Präsentation aus.