In der Gemeinde Seevetal bewirbt sich jetzt auch Willi Cramer um das Amt des Bürgermeisters.

Seevetal. Nach Ulrich Sauck (SPD) und Martina Oertzen (CDU) hat sich damit der dritte Kandidat für die Nachfolge von Amtsinhaber Günther Schwarz gemeldet. Schwarz verabschiedet sich in den Ruhestand, weshalb am 22. September parallel zur Bundestagswahl ein neues Gemeindeoberhaupt gewählt wird.

"Ich habe mir die Freiheit genommen, als freier Kandidat anzutreten", sagt Willi Cramer, der derzeit noch dabei ist, 200 Unterschriften für die Zulassung zur Kandidatur zu sammeln. Das Pikante dabei ist, dass der 58 Jahre alte Künstler, der schon mal Mitglied des Ortsrats Maschen, Horst und Hörsten war, eigentlich ein SPD-Parteibuch besitzt. Dass er sich dennoch für eine Kandidatur entschieden hat und somit seinen Parteikollegen Sauck herausfordert, begründet er mit seinem Wunsch, für einen offenen, persönlichen Politikstil einzutreten. "Ich liebe den Kontakt mit Menschen." Überall schlage man immer wieder die eingefahrenen Wege ein, dabei lohne es sich, viele Dinge ganz anders anzugehen. Als Beispiel nennt er das Engagement vieler Freiwilliger an dem von ihm ins Leben gerufenen Projekt "Bunter Bahnhof" in Maschen.

Der Vater dreier erwachsener Töchter und gebürtige Harburger ist geschieden und kann auf einen bewegten Lebenslauf blicken. Er hat ein Architekturstudium abgebrochen, bei der Post und als kaufmännischer Angestellter gearbeitet, ist Taxi gefahren und heute noch im Präventionsrat der Gemeinde aktiv. Zumindest einen Vorteil habe all das gehabt, sagt er. Es mache einen nicht dümmer.