Sie waren Künstler und Opfer zugleich: Paul Goesch und Gustav Sievers.

Lüneburg . "Bildfreiheiten" heißt die Ausstellung, die ab Sonntag Leben und Werke der während der NS-Zeit ermordeten Künstler zeigt. Die Vernissage mit Vorträgen beginnt um 11 Uhr in der Volkshochschule, Haagestraße 4.

In der Ausstellung werden erstmals 20 Werke in Kombination mit biografischen Überlieferungen gezeigt.

Sievers war Weber, Grafiker und Lebenskünstler, er versuchte sich als Dichter und Erfinder und geriet wegen seiner sozialdemokratischen Überzeugung und seines unsteten Lebenswandels früh ins Visier von politischer Verfolgung und Haft. Sievers war mehrfach Patient in der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg.

Goesch war ein anerkannter Architekt und expressionistischer Maler, er gehörte zur Avantgarde der zeitgenössischen Kunst der Weimarer Republik. Sein Schwager, der Psychiater Dr. Rudolf Redepenning, leitete die Lüneburger Klinik ab Sommer 1945. Beide Künstler wurden im Zuge der nationalsozialistischen "Aktion T4" deportiert und ermordet.