Wegen sexuellen Missbrauchs verurteilter 38-Jähriger geht in die Berufung

Stade. Vor der 13. Strafkammer des Stader Landgerichts begann unter Vorsitz des Richters Matthias Bähre das Berufungsverfahren gegen Gunnar E. wegen sexuellen Missbrauchs von fünf Mädchen. Der ehemalige Mädchen-Fußballtrainer vom VfL Stade war wegen sexuellen Missbrauchs in vier Fällen und zwei versuchten Missbrauchsdelikten bereits im vergangenen Jahr vom Amtsgericht Stade zu zwei Jahren und elf Monaten Freiheitsentzug verurteilt worden. Mit dem Hamburger Prominenten-Anwalt Johann Schwenn, der erfolgreich den Moderator Jörg Kachelmann im Vergewaltigungsprozess verteidigt hatte, ging der 38-jährige Verurteilte nun in Berufung.

Weil am ersten Verhandlungstag noch einmal zwei der fünf Opfer vernommen wurden, die alle noch minderjährig sind, wurde die Öffentlichkeit vom Verfahren ausgeschlossen. Ihre Aussagen berühren den Intimbereich der Mädchen, begründete Rechtsanwältin Bartels ihren Antrag auf Ausschluss der Öffentlichkeit, dem sich alle Nebenklägervertreter und auch Staatsanwalt Johannes Kiers anschlossen. Die Mädchen sind heute im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren. Beim ersten Opfer, das zwölf Jahre alt ist, musste auch der Angeklagte den Saal verlassen, ordnete Richter Bähre an. Das Mädchen leide noch immer an einer posttraumatischen Belastungsstörung, so der Richter. Um eine erneute Traumatisierung auszuschließen, sollte sie keinesfalls mit Gunnar E. zusammentreffen. Der Prozess ist mit neun Verhandlungstagen bis Anfang August geplant.