Vorsichtig surfen! Carsten Bünger sensibilisiert Schülerinnen und Schüler die Klasse 6a des Gymnasiums Winsen für den Datenschutz

Winsen. Die Schüler der 6a sitzen in einem großen Stuhlkreis im Klassenraum des Gymnasiums Winsen zusammen. Klassenlehrer Knut Rosenblath sorgt für Ruhe. Denn Carsten Bünger, Beauftragter für Jugendangelegenheiten der Polizei im Landkreis Harburg, leitet die Diskussions- und Fragerunde zum Thema Datenschutz ein.

Zusammen mit Katrin Munz vom Kinderschutzbund hat er schon an mehreren Schulen solche "Aufklärungsrunden" veranstaltet. "Die Idee dazu entstand im Werte und Normen Unterricht bei Gesprächen über das soziale Netzwerk Facebook", erklärt Schulleiter Reinhard Haun. Prävention sei schließlich eine der wichtigsten Aufgaben einer Schule. Der gesamte sechste Jahrgang des Gymnasiums nahm an den zwei Infoprojekttagen zu Datenschutz in jeweils drei Stunden teil.

In der Klasse herrscht rege Beteiligung. Auf Fragen von Carsten Bünger zu Internet und Anbietern wissen die meisten der 27 Schüler im Alter von zwölf oder 13 Jahren schon eine Antwort. Die "digital natives" wissen, wie man ins Internet kommt (auf die Frage hin reagieren die meisten von ihnen mit einem Lachen), wie der Anschluss mit dem Router funktioniert, und welcher Anbieter wie viel kostet.

Über die Gefahren, die das Internet birgt, wissen sie allerdings noch nicht besonders viel. Carsten Bünger erklärt, dass jeder von ihnen durch die IP Adresse "Fußspuren" im Internet hinterlässt. Es kann also ganz genau nachvollzogen werden, auf welchen Seiten sie sich zu welcher Zeit was angeschaut haben. "Besonders für die Polizei ist das eine willkommene Hilfe in der Beweismittelführung", sagt er, wobei die Schüler große Augen bekommen.

Mit der Angabe von persönlichen Daten im Internet ist besonders vorsichtig umzugehen. Oft zwingt das Internet die Benutzer, ihre Daten freizugeben, um mit der weiteren Nutzung fortfahren zu können. Facebook ist dabei wohl eine der bekanntesten Seiten. Ohne vorab den vollen Namen, Geburtsdatum und Wohnort anzugeben, kann nicht auf die Seite zugegriffen werden. Carsten Bünger machte den Kindern bewusst, dass ihre Daten, sobald sie erst einmal im Internet gelandet sind, für sie nicht mehr kontrollierbar sind. "Es ist wichtig, dass die Kinder schon früh bestimmte Sicherheitsregeln im Internet einhalten und über die möglichen Gefahren nachdenken, bevor es zu spät ist", sagt er. Für die Klasse 6a, in der die Hälfte der Schüler einen Facebook-Account besitzt, werden diese Hinweise noch sehr wichtig werden. Es gilt zu überlegen: Was poste ich? Was lasse ich besser sein? Muss ich das Foto, auf dem ich betrunken und mit Zigarette im Mund auf dem Bürgersteig sitze, hochladen? Denn auch der spätere Arbeitgeber kann bei Facebook angemeldet sein.