Der tragische Unfall mit drei toten Jugendlichen im vergangenen November wird die Justiz noch weiter beschäftigen

Stade. Der Pflichtverteidiger des 19-jährigen Unfallfahrers aus Kutenholz, Jens Hummel stellte erneut Anträge, die seinen Mandanten entlasten sollen. Er nannte das nach dem Unfall erstellte technische Gutachten in mehreren Punkten mangelhaft und hatte selbst einen Sachverständigen hinzugezogen, der beim Rekonstruktionsgutachten zur Unfallursache zu anderen Ergebnissen gekommen sein soll.

Klarheit, ob technische Mängel am Fahrzeug und nicht etwa Fahrfehler oder überhöhte des Geschwindigkeit des Fahranfängers Timo F. den Unfall verursachten, will Amtsrichter Sebastian Hackemack nun mit einem dritten, vom Gericht beauftragten Gutachter klären lassen. Allerdings wurden Teile des Unfall-Golfs bereits verschrottet, ohne dass es dazu eine Genehmigung vom Richter oder der Staatsanwältin gab. Nebenklägerverteter Peter Riepshoff sah darin eine illegale Entsorgung wichtiger Beweismittel. In Erwartung eines Urteils waren Eltern und Geschwister der Opfer und so viele Zuschauer gekommen, dass der Verhandlungssaal überfüllt war. Weitere Verhandlungstage sind anberaumt.