Technische Universität Hamburg feiert 35. Geburtstag mit Festakt und einer ausgelassenen Studentenparty. Für die musikalische Untermalung des Festes sorgte eine Akustikband mit sommerlichen Klängen und Gesang.

Harburg. "Der Auftrag der Technischen Universität Hamburg Harburg hat sich erfüllt. Der Süden Hamburgs hat ganz klar gewonnen mit der TU", sagte Dr. Dorothee Stapelfeldt im Audimax II. Die Hamburger Senatorin für Wissenschaft und Forschung hielt im Audimax der TU ihre Geburtstagsrede für die TU, die gestern 35 jähriges Bestehen mit einem Festakt und einer Studentenparty feierte. Und die Senatorin skizzierte die Erfolgsstory einer technischen Uni, die eigentlich als Anhängsel der Hamburger Uni mal ihren Lehrbetrieb aufnahm, sich inzwischen aber zu einer Universität mit internationalem Rang entwickelte.

Stapelfeldt erinnerte daran, dass es der Sozialdemokrat und spätere Bürgermeister von Hamburg, Max Brauer, war, der die Idee einer "Technischen Hochschule an der Niederelbe" hatte. Erst viele Jahre später, so die Senatorin, sei es eine Handvoll Wissenschaftler gewesen, die diese Idee wieder aufgriffen. Damals gab es in der ganzen Region nördlich von Hannover keine Technische Universität. "Vielfältige Vorarbeit für eine Technische Hochschule im Hamburger Süden wurde anschließend in den 70er-Jahren geleistet", sagte die Senatorin. Erst 1978 nahm dann die aus der Taufe gehobene TU zuerst ihren Forschungsbetrieb und 1982 ihren Lehrbetrieb auf. Es habe viele Jahre gebraucht, um die TU, so Dorothee Stapelfeldt zu gründen, aber diese Universität habe sich in rasant kurzer Zeit mit der Einrichtung internationaler Studiengänge, mit englischsprachigen Lehrveranstaltungen, der Zusammenarbeit mit der Wirtschafteinen internationalen Namen gemacht.

"Heute ist die TU in Lehre und Forschung auf der Höhe der Zeit. Sie bearbeitet ganz wichtige Zukunftsfelder zum Beispiel in der Luftfahrt und den green technologies", sagte Stapelfeldt, die erst vor einer Woche in Harburg den Kooperationsvertrag zwischen TUHH und dem Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) zur gemeinsamen Forschung unterzeichnete. Die TUHH erfülle einen besonders wichtigen Lehrauftrag, weil sie junge Ingenieure, "die wir ganz dringend brauchen ausbildet. Seien Sie sicher, Sie finden bei mir nicht nur immer eine offene Tür, sondern auch jederzeit Unterstützung". Bei so viel Lob für seine TUHH blieb Präsident Garabed Antranikian kaum noch Raum, um selbst ein lobendes Wort zu seiner Uni, deren Präsident er jetzt seit etwa zwei Jahren ist, an die Zuhörerschaft im Audimax los zu werden.

Bei einer recht programmatischen Antrittsrede vor zwei Jahren hatte Antranikian ehrgeizige Ziele für die TUHH abgesteckt. Eines jedenfalls dürfte der Präsident erreicht haben, nämlich die Öffnung der TUHH zur Stadt. "Wir sind keine Insel in Harburg, sondern wir gehören zu Harburg. Und Harburg ist die Perle Hamburgs", sagte Garabed Antranikian. Nächster Schritt zu einer breiteren Öffnung in Richtung Stadt ist die Einrichtung eines offenen Bistros im ehemaligen Gesundheitsamt des Bezirks Harburg, der nicht nur den inzwischen rund 6400 Studierenden der TUHH zur Verfügung steht.

Auf dem Campus der TU herrschte reges Treiben. Schon von weitem waren Stimmengewirr und Musik zu hören. Der Geruch von Würstchen und anderen Speisen war wahrzunehmen.

Die Studenten genossen auf dem Sommerfest der 35-Jahr-Feier sichtlich das schöne Wetter. Ausgelassen unterhielten sie sich mit dem obligatorischen Plastikbecher in der Hand, zumeist gefüllt mit Bier, mit ihren Kommilitonen. Mit Sonnenbrillen auf der Nase, war der ein oder andere sogar barfuß anzutreffen. Auf Bänken und in der Wiese sitzend reckten sie ihre Nasen der Sonne entgegen.

An diesem Tag machten auch Hüpfburgen für 25 jährige Studenten noch Spaß. Auf den rot gelben Burgen tummelte sich sicher so mancher Maschinenbaustudent und fühlte sich in seine Kindheit zurück versetzt. Auch ein "Menschenkicker" sorgte für regen Andrang. Wo bei einem Kicker sonst die Plastikfiguren an den Stangen hängen, waren jetzt Studenten platziert und kickten in Fünferteams zusammen hinter den Ball.

Weiter war "der große Schrei" eine besondere Attraktion. Ein Wettkampf, bei dem der Besitzer des lautesten Schreis gesucht worden ist. Ein Ranking aktualisierte immer die Dezibelzahlen der Top Ten, sodass jeder wusste, wen er zu überholen hatte.

Wer nach dem vielen Schreien Hunger bekommen hatte, konnte sich an einer die vielen Buden etwas zu essen aussuchen. Es waren beinahe alle Kulturen vertreten. Es gab einen Stand für Pizza in den verschiedensten Variationen, einen türkischen, einen griechischen und einen mit indischen Spezialitäten.

An vielen Ständen präsentierten Studenten unterschiedlichster Studiengänge Experimente aber auch Ergebnisse von Arbeiten aus dem Semester.

Für die musikalische Untermalung des Festes, sorgte eine Akustikband mit sommerlichen Klängen und Gesang. Während der Pause unterhielten fünfjährige "Nachwuchsstudenten" die Besucher mit Tanzeinlagen. Der von den 30 Kindern aufgeführte "Gangnam Style" war Höhepunkt ihrer Tanzeinlage und auch sicherlich der Amüsanteste für die Zuschauer.