Das Sterben hatte bisher einen negativen Ruf. Das hat sich geändert, seit ein Berliner Komiker den Sensenmann zum Totlachen spielt.

Harburg. Er nennt sich Der Tod, trägt eine schwarze Kutte mit das Gesicht verhüllender Kapuze und gilt als der Erfinder der Death Comedy. Sogar Kinder sagen: "Wenn ich groß bin, will ich auch einmal tot sein."

Am Donnerstag, 6. Juni, tritt Der Tod in Thorsten Bärs Comedy Club im Harburger "Stellwerk" auf. In einem Anti-Angst-Training zeigt er, wie harmlos Radieschen von unten aussehen. Die Jahrhunderte alte Volksweisheit, die Besten würden immer zu früh sterben, kritisiert der Sensenmann als politisch nicht korrekt: Müssten die Lebenden sich da nicht vernachlässigt fühlen? Gekränkt, weil sie noch am Leben sind?

Während Der Tod sich feinsinnig gibt, ist dieses Verhalten dem zweiten Gast aus Berlin völlig fremd. Die Kunstfigur Jilet Ayse ist eine laut pöbelnde, junge Kreuzberger Klischee-Türkin. Die Schauspielerin Idil Baydar spielt die prollige Möchtegern-Gangsterbraut, eine Art türkische Cindy von Marzahn. Nur das Jilet Ayse Worte in den Mund nimmt, die nicht Familienfernseh-tauglich sind. Ihre Schwester beschimpft sie als "Integrationsnutte", den Mitarbeiter im Job-Center als "Locher". Jilet Ayse ist über das Video-Internetprotal YouTube bekannt geworden und zeigt ihre Show bei "Bild.de".

Comedy-Club mit Thorsten Bär, Der Tod und Jilet Ayse, Donnerstag, 6. Juni, 20.30 Uhr, "Stellwerk" im Bahnhof Harburg, Eintritt: 13 Euro, Studenten: 5 Euro.