Das ehemalige Stadtarchiv an der Südseite des Rathauses samt Bürgermeisterkörkammer, verschwindet derzeit hinter einem Gerüst und einer Wetterschutzplane.

Lüneburg . "Zur Sanierung dieses Gebäudeteils müssen wir das Dach neu eindecken", sagt Inga Reimers, Ingenieurin und bei der Stadtverwaltung zuständig für das alte Rathaus. "Die Dachziegel sind schadstoffbelastet und werden deshalb von einer Spezialfirma abgedeckt und entsorgt", sagt Reimers. Bevor die Arbeiter damit können, wird ein Planendach gespannt. "Die historischen Malereien und die Innenausstattung der Räume sind sehr wertvoll und müssen vor der Witterung geschützt werden."

Während sich die Dachdecker um Ziegel und Sparren kümmern, legen parallel dazu Maurer und Tischler Hand an. "Das Mauerwerk wird saniert, es werden Risse verfüllt und Schäden beseitigt. Die hohen Fenster sind seit dem Einbau 1899 immer noch die ersten und müssen nun aufwendig restauriert werden. Dabei soll der Blick von außen auf das Gebäude historisch bewahrt bleiben", erklärt die Ingenieurin.

Auch im Inneren des ehemaligen Archivs wird in den nächsten Monaten gearbeitet. Die Haustechnik sowie Elektro- und Heizungsanlagen werden zum Teil erneuert. "Geplant ist, das ehemalige Archiv zu einem Sitzungsraum umzubauen. Dafür fehlt aber das nötige Geld, sodass wir uns erst einmal auf jene Arbeiten konzentriert haben, die dringend nötig sind, um das Gebäude zu schützen und zu erhalten", sagt Inga Reimers

Daneben werden auch Fenster und Mauerwerk des 114 Jahre alten Gebäudes restauriert. Die Arbeiten dauern nach Angaben der Stadt etwa 15 Monate und werden rund 800 000 Euro kosten, wovon Lüneburg exakt 328 500 Euro selbst bezahlen muss. Der Rest kommt aus Fördertöpfen.