Das Festival “48h Wilhelmsburg“ bietet für jeden Geschmack etwas. Vom Freitag, 7. Juni, bis zum Sonntag, 9. Juni, spielen 115 Bands und Ensembles an 62 unterschiedlichen Orten.

Wilhelmsburg . Mit kleinen Visitenkarten fing alles an: "Du lebst oder arbeitest in Wilhelmsburg und machst Musik? Du bis VeranstalterIn, LadenbesitzerIn oder hast Lust ungewöhnliche Orte der Insel zu bespielen? Dann melde dich für die Teilnahme bei 48h Wilhelmsburg an!"

"48h Wilhelmsburg" steht für "48 Stunden Wilhelmsburg". Dieses Musikereignis auf den Elbinseln Wilhelmsburg und Veddel startet in diesem Jahr wieder - mit doppelt so vielen Bands und Orten wie im Vorjahr. Vom Freitag, 7. Juni, bis zum Sonntag, 9. Juni, spielen 115 Bands und Ensembles an 62 Orten.

"48 Stunden Wilhelmsburg" ist kein Festival im klassischen Sinne. Es gibt keine Würstchen- und Bierbuden. Es gibt kein kuratiertes Programm und nur manchmal eine typische Bühnensituation. "Wir nutzen die alltägliche Infrastruktur und lassen die Musik dort entstehen, wo die Menschen auch leben und arbeiten", sagt Koordinatorin Katja Scheer. Die Musiker spielen im Schrebergarten, im Wohnzimmer, in der Geriatriestation des Krankenhauses, im Biergarten oder auf dem Parkdeck. Aber auch in der Soulkitchenhalle, in der Honigfabrik und im Rialto Kino.

Mehr als 200 Musikerinnen und Musiker werden vor mindestens 5000 Besuchern von den Elbinseln und aus der Metropolregion Hamburg auftreten. Bis auf eine Band aus Berlin - Ratatöska, die Formation spielt Ska ohne Karos, Pop ohne Kitsch, Reggae ohne Joint, Rock ohne Leder und Elektro ohne Hype: am Freitag, 7. Juni, ab 22.30 Uhr in der Honigfabrik - kommen alle Musikschaffenden von den Elbinseln, sind hier geboren, leben hier oder machen hier Projekte. "Dass '48 Stunden Wilhelmsburg' in diesem Jahr so groß ist, ist vor allem den Musikschaffenden im Stadtteil zu verdanken", sagt Arne Theophil, verantwortlich für das Programm des Musik-Events.

Die Musikpalette von "48 Stunden Wilhelmsburg" ist bunt und facettenreich: Zu hören sind türkische Volksmusik, Blues, Breakdance und Jerk, Rock unplugged, Rap, Indie-Soul, Melodien aus Osteuropa und Südafrika, Hot-Klezmer, Soul, Prog-Rock, Jazz und Folk, Elektro, Evergreens und Shantys, Gospel-Musik, Hip Hop, Swing, Glamfolk, Reggae, traditionelle Lieder aus Albanien, Punk, Psych und Wave, Posaunenspiel, Blues-Rock, Sinti-Swing und Tango, und und und. Sogar das Bandonion-Orchester Freundschaft-Harmonie von 1929 spielt am Sonntag, 9. Juni, von 14 bis 15 Uhr in den Rialto Lichtspielen.

Das ausführliche Programm von "48 Stunden Wilhelmsburg" liegt an allen Aufführungsorten und im Bürgerhaus Wilhelmsburg aus. Der Tipp der Veranstalter: Fahren Sie mit der S-Bahn zum Bahnhof Wilhelmsburg oder Veddel/Ballinstadt und steigen Sie dann in die Buslinie 13, die von den Wilhelmsburgern die "Wilde 13" genannt wird. Oder fahren Sie mit dem Fahrrad von Aufführungsort zu Aufführungsort. "Ich empfehle, offenen Herzens über die Elbinseln zu laufen", sagt Organisator Arne Theophil. "Dann werden Sie auch anderen Gruppen begegnen, die von Ort zu Ort ziehen. Suchen Sie sich zwei Auftritte heraus, und dann lassen Sie sich einfach treiben."

Eröffnet wird "48 Stunden Wilhelmsburg" am Freitag, 7. Juni, von 18 bis 19 Uhr auf den Ursula-Falke-Terrassen am Schiffsanleger vorm Bürgerhaus an der Mengestraße. Nach der Eröffnung fährt Körrie Kantner, "der Junge mit der Mundharmonika", mit einer Kutsche in Richtung Kirchdorf und zurück. Und es geht mit der Formation denmantau und der Barkasse "Sanna" auf zum Dämmertörn durch die Kanäle.

Der Gesamtetat für "48 Stunden Wilhelmsburg" beträgt etwas mehr als 60.000 Euro. Die Kulturbehörde hat 20.000 Euro gegeben, ebenso die Homann-Stiftung. 7000 Euro kommen vom Kulturausschuss der Bezirksversammlung Mitte, 1500 Euro vom Beirat für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg. Der Rest muss durch Spenden zusammenkommen. Alle Veranstaltungen sind kostenlos. Die Veranstalter legen großen Wert auf perfekte Technik in den 62 Locations. "Leider fehlen noch 4000 Euro für die Technik", sagt die Fundraiserin Steph Klinkenborg. Deshalb haben die Organisatoren jetzt den "Freundeskreis 48h Wilhelmsburg" ins Leben gerufen, der sich auf jede Art von Zeit-, Sach- und Geldspenden freut. Das Spendenkonto lautet: Stiftung Bürgerhaus Wilhelmsburg, Konto 1263 125 666, Hamburger Sparkasse, Bankleitzahl 200 505 50.

Das komplette Programm für die drei tollen Tage auf den Elbinseln vom 7. bis zum 9. Juni finden Sie unter www.48h-wilhelmsburg.de