Wenn die Stadt eine Busschleife am Bahnhof vergrößern will, wird's teuer

Lüneburg . Teuer zu stehen wird Lüneburg die Vergrößerung einer Busschleife am Bahnhof kommen. Sollte die Fahrbahn verbreitert werden, muss die Stadt der Deutschen Bahn AG nicht nur ein Stück Gelände dafür abkaufen, sondern auch ein 100 Meter langes Starkstromkabel verlegen lassen - Kostenpunkt: 135 000 Euro.

Hintergrund ist eine Regelung des Konzerns, dass bahninterne Leitungen nicht auf fremdem Grund und Boden liegen dürfen. Das wäre nach Verkauf der rund 500 Quadratmeter Fläche für die Busschleife aber der Fall. Diese Kröte verkündete Bereichsleiterin Uta Hesebeck am Montag den Mitgliedern des Ausschusses für Bauen und Stadtentwicklung. Für das Grundstück selbst müsse die Hansestadt im Gegenzug allerdings nichts bezahlen. Derzeit laufen Verhandlungen mit der Bahn.

Warum die Kosten für die Kabelverlegung nicht früher bekannt gewesen seien, wollte Ratsherr Wolfgang Kuhn (CDU) wissen: Schließlich laufe die Erweiterung des Bahnhofs bereits seit Jahren. Bis zur Kommunalwahl im vergangenen Jahr hatte er mit der SPD noch gemeinsam über die Planungen für den Bahnhof abgestimmt, jetzt guckt er der rot-grünen Gruppe und der Verwaltung auf die Finger.

Die Vergrößerung der Busschleife sei von Anfang an Teil der Planungen gewesen, erwiderte Stadtbaurätin Heike Gundermann. Die meisten Informationen allerdings erhalte man oft erst, wenn man tief in die Planung eingestiegen sei, ergänzte Hesebeck. Und die unangenehmsten auch.

Weitere Informationen aus dem Bauausschuss: Die Klinik Gut Wienebüttel will einen Neubau mit 100 Betten für Intensivpflege errichten. Das dafür notwendige Verfahren zur Änderung des Bebauungsplan ist jetzt angelaufen. In direkter Nachbarschaft liegt ein Bauwagenplatz. Das Wohnprojekt "Lebendige Nachbarschaft" (LeNa) kann starten. Nach jahrelanger Planung und Debatten mit Behörden und Politik steht jetzt endgültig ein Entwurf für 30 Wohneinheiten am Brockwinkler Weg nahe der Psychiatrischen Klinik und dem Kindergarten, wo eine Genossenschaft gemeinschaftliches Wohnen von Jung und Alt, Singles und Familien verwirklichen will. Birte Schellmann (FDP) gratulierte den zukünftigen Nachbarn zu ihrer Standhaftigkeit bei all dem Widerstand von Verwaltung und Politik. Auch Andreas Meihsies (Grüne) verwies auf den "langen Weg" und tat seine Freude kund, dass ein solches Projekt in Lüneburg entstehe.