Wolfgang Pickartz, der kommissarische Schulleiter der Katholischen Schule Neugraben (KSN), hatte am Dienstagnachmittag eine Audienz bei Erzbischof Dr. Werner Thissen.

Harburg. Dass dieses Treffen zeitnah zustande kam, werten führende Elternvertreter als Beleg dafür, wie sehr die Verantwortlichen des Erzbistums Hamburg wegen der angekündigten Abwicklung des Stadtteilschulzweigs der KSN unter Druck stehen. "Damit wird schon deutlich, dass der Protest gegen die Schließung Wirkung zeigt", so Thomas Hartwig zum Abendblatt.

Am Montagabend stand das Thema auch auf der Agenda des Kulturausschusses. Rund 70 Lehrer, Eltern, Schüler und Elternvertreter bevölkerten den großen Saal des Harburger Rathauses - aber wie schon bei der Bezirksversammlung am vorvergangenen Dienstag erneut keine Vertreter des Katholischen Schulverbands. "Das empfinde ich als ungeheuerliche Missachtung dieses Gremiums", kritisierte der Ausschussvorsitzende Heinz Beeken (SPD) diesen Umstand in scharfen Worten. Auf Abendblatt-Anfrage teilte Christoph Schommer, Sprecher des Schulverbands, mit, der zuständige Dezernent, Volker Reitstätter hätte die Einladung per E-Mail in der Fülle aktueller Anfragen übersehen. "Wir entschuldigen uns sehr für dieses Versehen. Wir sind aber jederzeit bereit, unsere Argumente vorzutragen", so Schommer.

Inzwischen hat der Katholische Schulverband eine "Projektgruppe Neugraben" gegründet, die den Prozess der Umgestaltung des Schulstandorts begleiten soll. Neben Vertretern des Schulverbands sollen dem Forum auch Vertreter der Schulleitung, des Lehrerkollegiums, der Schülerschaft, der Eltern und der Schulaufsicht angehören. Für den Fronleichnams-Gottesdienst am Donnerstag sind weitere Protestaktionen angekündigt.