Die Proteste gegen die angekündigte Abwicklung der Katholischen Schule Neugraben (KSN) zeigen offenbar erste Wirkung.

Neugraben. Wie die "Neue Kirchenzeitung" in ihrer jüngsten Ausgabe vom Wochenende berichtete, hat der Stadtpastoralrat Hamburg um Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke in einem einstimmig gefassten Beschluss Erzbischof Dr. Werner Thissen aufgefordert, durch eine "Umschichtung der vorhandenen Mittel den Fortbestand des Schulstandortes Neugraben als Ganzes doch noch zu ermöglichen."

Vertreter des Elternrates der KSN werteten das als ersten Erfolg und wichtiges Signal im Kampf um den Erhalt des katholischen Schulstandortes Neugraben. Noch halte sich der Optimismus in Grenzen, so Thomas Hartwig: "Der Beschluss des Stadtpastoralrates zeigt aber, dass unsere Sorgen ernst genommen werden. Und offenbar selbst in führenden katholischen Kreisen der Stadt ein Prozess des Umdenkens eingesetzt hat."

Um den Vorstoß des Stadtpastoralrats zu flankieren, haben Hartwig und sein Mitstreiter im Elternrat, Dirk Riechardt, am Wochenende auch noch einen Offenen Brief an Erzbischof Thissen formuliert. Darin wird der einstimmig gefasste Beschluss des Stadtpastoralrats begrüßt und die Forderung nach einer Umschichtung der Investitionsmittel bekräftigt.

"Wir bitten um die Aussetzung Ihres Beschlusses zur Schließung des Standortes Neugraben", so die Initiatoren des Offenen Briefes. Die zudem eine Bündelung aller Kräfte vorschlagen, um der KSN doch noch eine Zukunft zu sichern.

Das Thema war Montagabend auch nachträglich auf die Agenda des Ausschusses für Kultur, Bildung, Sport und Stadtteilentwicklung gesetzt worden. "Damit wurde dem Vollzug der Dringlichkeitsanträge von SPD und CDU in der Bezirksversammlung am vergangenen Dienstag Rechnung getragen", sagte der Ausschussvorsitzende Heinz Beeken (SPD), der die Sitzung wegen des zu erwartenden Andrangs extra in den großen Saal des Harburger Rathauses verlegen ließ.