Mehrere Protestaktionen gegen die Abwicklung des Neugrabener Standorts sind geplant

Harburg. Die drohende Schließung der Katholischen Schule Neugraben (KSN) beschäftigte am Dienstagabend auch die Harburger Bezirksversammlung. In der Bürgerfragestunde trat eine Abordnung von Eltern auf, die die Vertreter aller Parteien unter anderem mit der Frage konfrontierte, wie ihr Beitrag zum Erhalt des Schulstandorts aussehen könnte. Die Antworten beschränkten sich erwartungsgemäß auf Solidaritätsbekundungen, konkrete Schritte blieben aus.

"Alle Bemühungen des Elternrats sind mit der Entscheidung des katholischen Schulverbands konterkariert worden", sagte SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath. In Dringlichkeitsanträgen hatten die Sozial- wie Christdemokraten gefordert, zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Kultur, Bildung, Sport und Stadtteilentwicklung Vertreter des Schulverbands einzuladen, um über Hintergründe, Auswirkungen und Alternativen zu berichten.

Jürgen Marek von den Grünen ließ wissen, er habe sofort Kontakt zum zuständigen katholischen Schuldezernenten Marino Freistedt gesucht, dessen Antworten seien aber "nicht substanziell" gewesen. Marek rügte ebenso wie Heimath die schlechte Informationspolitik des Verbands. Weder Bürgerschaft noch Senat und auch nicht Harburgs Verwaltung und Bezirksversammlung seien vorab über die Pläne zur Schließung des Standorts Neugraben informiert worden. "Das zeugt von einem schlechten Umgang miteinander", so Jürgen Marek. Alle Fraktionen sicherten der Schule nun ihre uneingeschränkte Unterstützung zu, um deren Fortbestand zu sichern.

An der KSN selbst formiert sich unterdessen der Widerstand. Momentan würden in vielen Klassen Plakate, Banner und Transparente mit dem Motto "Unsere Schule muss bleiben - KSN", angefertigt, wie das Abendblatt erfuhr. Am Dienstag habe es zudem eine erste Zusammenkunft gegeben, an der rund 40 Lehrer und 15 Elternvertreter teilgenommen hätten. Vier Stunden seien erste konkrete Aktionen geplant worden, "um der kämpferischen Stimmung an der Schule Ausdruck zu verleihen", so Eltervertreter Thomas Hartwig.

Bereits bei der Firmungsfeier am kommenden Sonntag, 26. Mai, in der Kirchengemeinde Heilig Kreuz, An der Falkenbek 10, wollen Schüler Buttons mit dem Motto tragen. Zum Fronleichnam-Gottesdienst am Donnerstag, 30. Mai, auf dem Schulgelände an der Cuxhavener Straße sollen dann auch Plakate zu sehen sein, mit denen die Forderungen der Schulgemeinschaft sichtbar artikuliert werden. "Und zum Wandertag der Schule am 31. Mai sind momentan nur drei Ziele denkbar, die jeder kennt", sagt der kommissarische Schulleiter Wolfgang Pickartz.