Meerforellen, Neunaugen und andere Wanderfische können jetzt wieder zum Laichen in den Oberlauf des Fredenbecker Mühlenbachs gelangen.

Stade/Fredenbeck. Kurz vor der Mündung des Baches in den Elbe-Nebenfluss Schwinge ließ der Landkreis Stade jetzt einen so genannten Sohlabsturz entfernen. Dieser 80 Zentimeter hohe künstliche "Wasserfall" war für die meisten Wasserorganismen, vor allem aber für die Wanderfische bislang ein unüberwindbares Hindernis. "Die Renaturierung des Fredenbecker Mühlenbachs ist Vorbild für ähnliche Gewässer wie den Deinster Mühlenbach , den Heidbeck bei Stade-Barge oder den Steinbeck bei Harsefeld", sagt Kreisbaurat Hans-Hermann Bode. Ziel sei es, im Sinne der europäischen Wasserrahmenrichtlinie die Durchgängigkeit möglichst vieler Gewässer von der Quelle bis zur Mündung wieder herzustellen, um einen guten ökologischen Zustand zu erreichen. Davon profitieren Fischarten wie Forelle, Hasel, Gründling und Aal, aber auch wirbellose Wassertiere wie Eintagsfliegen, deren Larven im Mühlenbach leben.

Im Jahre 2004 war der Bach bereits im Auftrag des Unterhaltungsverbands Schwinge im Bogen an der Fredenbecker Mühle vorbeigeführt worden.

Diese Umleitung des Gewässers dient gleichermaßen dem Natur- und dem Hochwasserschutz. Der Fredenbecker Mühlenbach entspringt im Wedeler Bruch. Er ist etwa fünf Kilometer lang und mündet zwischen Groß und Klein Fredenbeck in die Schwinge. Das Einzugsgebiet des Gewässers beträgt rund 20 Quadratkilometer. Seit 2003 steht das Bachtal unter Naturschutz. Es ist Teil des "Natura 2000"-Gebietes Schwingetal, das etwa 2000 Hektar groß ist. Die technische Beseitigung des Sohlabsturzes und die damit verbundene Umgestaltung des Bachbettes kostete 20.000 Euro, von denen Land und Europäische Union 90 Prozent tragen. Der Landkreis Stade beteiligt sich an der Finanzierung zu zehn Prozent aus dem eigenen Naturschutzfonds.