Juroren fällen Entscheidung über Sieger und Platzierte am 11. Juni in der Stadtbibliothek

Buxtehude. In diesem Jahr gingen 70 Titel ins Rennen um den Jugendbuchpreis "Buxtehuder Bulle". Nun wurden sechs davon für den Preis nominiert. "Es bleibt weiterhin spannend, wer dieses Jahr die begehrte Bullenplastik und das Preisgeld in Höhe von 5000 Euro entgegennehmen wird", sagt Ulrike Mensching, Leiterin der Buxtehuder Stadtbibliothek. Die 22 Juroren haben nur noch wenige Tage Zeit bis zur endgültigen Entscheidung. Am Dienstag, 11. Juni, findet um 19 Uhr die öffentliche Preisermittlung des Siegers in der Stadtbibliothek, Fischerstraße 2, statt. Die Jurorenstimmen der nominierten Titel werden ausgezählt und im Beisein von Bürgermeister Jürgen Badur und Medienvertretern verkündet. Die Veranstaltung ist öffentlich, kostenlose Karten gibt es in der Stadtbibliothek, Telefon 04161/99 90 60.

Wer sich vor der Preisentscheidung noch einen Eindruck über die aktuelle Nominierungsliste verschaffen möchte, hat am Sommerleseplatz der Stadtbibliothek bei der Rösterei Iwersen am Westfleth oder in der Bibliothekszentrale in der Fischerstraße dazu Gelegenheit.

Nominiert für den Buxtehuder Bullen 2012 wurden folgende sechs Titel: "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green, "Legend - Fallender Himmel" von Marie Lu, "Die Verratenen" von Ursula Poznanski, "Vollendet" von Neal Shusterman, "Wer hat Angst vor Jasper Jones?" von Craig Silvey und "Kriegswinter" von Jan Terlouw.

Das Themenspektrum zeige deutlich, dass düstere Zukunftsvisionen bei der Jury auch in diesem Jahr hoch im Kurs stehen, so Ulrike Mensching. Es geht zum Beispiel um Organhandel oder den Widerstand in einem totalitären System. Aber auch sensible Themen wie eine schicksalhafte Liebe im Angesicht des Todes, Freundschaft, soziale Ausgrenzung, Rassismus und Überleben in Zeiten des Krieges sind in die engere Auswahl gekommen. Auch der 17 Jahre alte Schüler Nils Bünger, der mit in der Jury sitzt, sieht bei den Neuerscheinungen den Trend der Zukunftsszenarien. Insgesamt zieht er ein positives Zwischenfazit: "So richtig schlecht bewerten konnte man eigentlich keines der ausgewählten Bücher." Die Steuerfachgehilfin Svenja Effenberger, ebenfalls Jurorin, hat für den Buxtehuder Bullen 2012 bisher schon 37 Bücher gelesen. "Für mich muss ein Buch Tiefsinn haben und ich muss Spaß beim Lesen haben", sagt die 39-Jährige.

Der Buxtehuder Bulle ist einer der renommiertesten und traditionsreichsten deutschen Literaturpreise. Er wurde 1971 von dem Buxtehuder Buchhändler Winfried Ziemann initiiert. Ziel des Buxtehuder Bullen ist es, Jugendliche zu aktivem und intensivem Lesen zu bewegen und gleichzeitig zu einer Förderung und Verbreitung guter Jugendbücher beizutragen. Durch die traditionell paritätische Zusammensetzung der Jury aus elf Jugendlichen und elf Erwachsenen bildet der Preis seit mehr als 40 Jahren erfolgreich die Schnittstelle zwischen literarischer Qualität, Lektürevorlieben Jugendlicher sowie Themen, die Jugendliche und Literaturexperten gemeinsam bewegen. In seiner Zielsetzung und seinem Verfahren ist der Preis weiterhin einzigartig im deutschsprachigen Raum. Beachtliche 75 Prozent aller preisgekrönten Titel seit 1971 sind aktuell noch lieferbar. Ein Beweis für den Erfolg des Preises auch auf wirtschaftlicher Ebene.

Im Stadtbild von Buxtehude werden die Bullen-Preisträger in Form einer Messingplatte auf dem "Bullevard" verewigt. Mittlerweile besteht der "Walk of Fame" der Bullen-Preisträger, aus 41 Messingplatten, die quer durch die Stadt verlegt wurden. Darunter sind Autoren wie Jostein Gaarder, Gudrun Pausewang, Stephenie Meyer und Lauren Oliver.