Was der eine empfiehlt, verwirft der andere wieder

Hollenstedt. Der Hollenstedter Rat hat sich der Empfehlung des Jugend-, Sozial-, Kultur- und Sportausschusses widersetzt und ist dem Antrag der Grünen, ausschließlich garantiert giftfreies Spielzeug in Kitas zuzulassen, nicht gefolgt.

Was in die Kitas kommt, müsse von Institutionen wie Stiftung Warentest oder TÜV zertifiziert worden sein, hatten die Grünen gefordert. "Überall kann Gift versteckt sein", sagte Katrin Munz, Fraktionsvorsitzende der Grünen in der jüngsten Ratssitzung der Samtgemeinde Hollenstedt.

Doch der CDU-Fraktionsvorsitzende Manfred Cohrs findet, der Antrag suggeriere, Hollenstedter Kitas hätten ein Problem mit giftigem Spielzeug. "Es ist eine Beleidigung für die Erzieher", sagte er in der Sitzung. "Als bedürfe es eines politischen Beschlusses, damit die Kitas giftfreies Spielzeug anschafften. Ich unterstelle, dass es längst Praxis ist, das Spielzeug nach ökologischen Gesichtspunkten auszusuchen."

Angelika Filip von den Grünen, die sich intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt hat, entgegnete, es sei vielfach nicht leicht festzustellen, in welchem Spielzeug Gift enthalten sei und in welchem nicht. Die Grünen berufen sich mit ihrer Forderung auf eine Untersuchung der Stiftung Warentest. In diesem Test war keines von 15 Holzspielzeugen schadstofffrei. Puzzles von kik und Selecta enthielten Formaldehyd, was ausdünsten und möglicherweise Krebs erzeugen kann. "Ich möchte nicht die Verantwortung tragen, dass ein Kind Krebs bekommt", sagte Filip. Am Ende entschieden CDU, SPD und die Wählergemeinschaft gegen den Antrag der Grünen.