Bis 2017 soll die neue Station der U-Bahn-Linie 4 fertig werden. Bezirksversammlung fordert eine Verlängerung bis Harburg. Konkrete Beschlüsse für einen Weiterbau gibt es jedoch nicht.

Rothenburgsort/Klostertor. Voraussichtlich schon bis 2017 soll Hamburgs U-Bahnlinie U4 um knapp einen Kilometer bis zu den Elbbrücken ausgebaut werden und dort zunächst eine Endhaltestelle bekommen. Die soll den Namen "Elbbrücke" tragen. In einer Senatsdrucksache wird darauf hingewiesen, dass ein späterer Weiterbau der U4 über die Elbe nach Wilhelmsburg und Harburg technisch machbar sein sollte. Konkrete Beschlüsse für einen Weiterbau gibt es noch nicht. Deshalb kündigte Harburgs SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksversammlung, Jürgen Heimath, an: "Wir werden weiter initiativ sein, damit wir den U-Bahnanschluss auch für Harburg bekommen, denn unsere S-Bahnlinie stößt bereits jetzt an ihre Kapazitätsgrenze und kann in der Hauptverkehrszeit kaum noch Fahrgäste aufnehmen".

Die Verlängerung der U4 durch die HafenCity bis zur Elbbrücke ist bereits vom Senat beschlossen. Die Haltestelle wird Teil des künftigen Elbbrückenquartiers, dem sogenannten Östlichen Tor der HafenCity, wo die Stadtteile Klostertor und Rothenburgsort mit Versmannstraße und Zweibrückenstraße zusammentreffen. Ein verdichteter Wohn- und Geschäftsstandort mit spektakulären Hochhäusern soll hier entstehen.

Der Baubeginn für die U4-Ausbaustrecke soll im Juni sein. Mit einem symbolischen "ersten Spatenstich" wird das Startsignal gegeben. Die U4 fährt bereits seit Dezember vom Jungfernstieg in die HafenCity zu den Haltestellen Überseequartier und HafenCity Universität. Von dort geht es zunächst unterirdisch weiter, nach halber Strecke überirdisch. Für die Gestaltung der künftigen Haltestelle "Elbbrücke" wurde in einem Wettbewerb der Entwurf der "gmp Generalplanungsgesellschaft" von einer Jury ausgewählt. Der Bau wird aus einer außen liegenden, tragenden Stahlkonstruktion mit innen liegender Glasfassade bestehen. Die Bogenform schließt in ihrer Erscheinung an die Bögen der Elbrücken an und soll architektonisch die Erscheinung des künftigen Elbbrückenquartier unterstützen.

Jürgen Heimath bezeichnet den Ausbau der U4 und den Bau der Haltestelle "Elbbrücke" als einen ersten Schritt in die richtige Richtung. Der Sprung der U4 über die Elbe dürfe nur nicht auf die lange Bank geschoben werden. Heimath: "Wir wissen, dass die Baukosten hoch sein werden. Der Bedarf an Verbesserungen im Öffentlichen Personennahverkehr in unserer Region ist groß. Die Investitionen werden sich bezahlt machen, wenn durch Wohnungsbau und wachsende Einwohnerzahlen in Wilhelmsburg und Harburg, der Bedarf an zusätzlichen Verkehrsmitteln noch weiter steigt. Darauf müssen wir hinweisen und vorbereitet sein."

Zunächst wird die U-Bahn-Haltestelle "Elbbrücke" mit einer Fußwegeverbindung eine Umsteigemöglichkeit zur Harburger S-Bahnlinie S3 erhalten und somit eine Verbindung zum Süden. KKHelma Krstanoski, Sprecherin der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation teilt mit, dass dafür zwischen den beiden bestehenden S-Bahnhöfen Veddel und Hammerbrook ein weiterer S-Bahnhof gebaut werden muss. "Die Bahn AG betreibt derzeit die Vorplanung. Sie wird Grundlage für weitere Entscheidungen sein", sagt sie. Andreas Rieckhof, Staatsrat der Behörde: "Der Weiterbau der U4 bis zu den Elbbrücken bindet den neuen HafenCity-Stadtteil Elbbrückenquartier nicht nur von der Hamburger Innenstadt aus an den ÖPNV an, sondern durch den Übergang zur S-Bahn auch an den Süden Hamburgs".

CDU-Bürgerschaftsabgeordneter Klaus Peter Hesse, Fachsprecher für Verkehr, unterstützt die Forderungen der Harburger Bezirksversammlung, spricht sich für den Bau einer weiteren Bahnbrücke über die Elbe aus und die weitere Verlängerung der U4 in den Süden, weil Wilhelmsburg, Kirchdorf und Harburg in Zukunft weiter wachsen werden.

Der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der südlichen Metropolregion geht zumindest bei Verkehrsplanern noch einen Schritt weiter. So wird mittlerweile auch schon der weitere Ausbau des Schienennetzes der Harburger S-Bahn über Winsen bis Lüneburg sowie über Buchholz bis Tostedt untersucht.

Im Herbst vergangenen Jahres war dazu auf Beschluss des Kreistags in Winsen eine Studie in Auftrag gegeben worden. Im November dieses Jahres soll das Ergebnis in der Sitzung des Wirtschaftsausschusses vorgestellt und beraten werden.