Landrat Joachim Bordt warnt vor Vorfestlegungen bei Alternativen zur Y-Bahntrasse

Winsen . Nachdem die Deutsche Bahn der niedersächsischen Landesregierung drei Alternativrouten zur geplanten Y-Trasse zwischen Hamburg, Bremen und Hannover vorgestellt hat, warnt Landrat Joachim Bordt (FDP) eindringlich vor Vorfestlegungen auf eine der drei Alternativvarianten.

"Dass Alternativen zum Y geprüft werden, ist mir natürlich bekannt. Ich unterstütze es jedoch ausdrücklich nicht, dass die niedersächsische Landesregierung scheinbar schon jetzt bestimmte Trassenverläufe favorisiert und womöglich Ergebnisse vorwegnimmt, ohne dass die Vorschläge der Deutschen Bahn umfassend geprüft wurden", sagte Joachim Bordt. "Transparenz und Offenheit sehen anders aus, gerade da von allen Seiten zu hören ist, wie wichtig eine breite, transparente und nachvollziehbare Beteiligung der Bevölkerung sei."

Alle drei Alternativtrassen müssten zunächst daraufhin abgeklopft werden, ob sie im Vergleich zur Y-Trasse wirtschaftlicher, umweltfreundlicher und außerdem schnell zu realisieren seien. Es könne keinesfalls nur darum gehen, sich auf die günstigste Variante festzulegen. Besondere Bedeutung misst Joachim Bordt der Prüfung der Auswirkungen alternativer Trassenverläufe auf die Bürger - vor allem dem Lärmschutz - sowie Natur- und Umweltschutzbelangen bei: "Solange keine umfassende Prüfung der Alternativen vorliegt, halten wir an der Y-Trasse fest. Nicht zuletzt, weil bei ihrer Planung bereits Alternativvarianten überprüft und zugunsten des Y verworfen worden sind."

Es sei zu bedenken, dass die Planungen für eine Alternativvariante gewissermaßen wieder bei Null begännen und die mutmaßlichen Trassenverlaufe durch Landstriche führten, in denen die Besiedlung noch dichter sei und in denen Gebiete mit noch höherem Schutzstatus lägen als entlang der Y-Trasse. Bordt: "Eine bessere Lösung der Verkehrsproblematik im Hafenhinterland scheint mir über die Alternativtrassen nicht zu erreichen sein."

Die drei Alternativvorschläge der Deutschen Bahn sehen den Neubau einer Trasse für Güterzüge mit einer Neubaustrecke zwischen Maschen, Soltau und Celle und den Ausbau der so genannten Amerikalinie zwischen Langwedel und Soltau vor. Zudem könnte diese Variante eine Erweiterung zu einer X-Trasse nach Osten bis Celle beinhalten. Die zweite Alternative setzt auf einen Ausbau der bestehenden Strecke zwischen Maschen und Celle über Lüneburg und Uelzen, während die dritte Möglichkeit eine Neubaustrecke von Maschen bis Unterlüß bei Celle vorsieht. Laut Aussagen aus dem Bundesverkehrsministerium sollen diese Vorschläge bis in den Herbst ausführlich geprüft werden, bevor man sich für die beste Route entscheide.