Pflichtverteidiger sorgt für erste Vertagung, bei Unfall starben drei Menschen

Stade/Fredenbeck. Am 9. November vorigen Jahres raste Timo F. in einer Kurve zwischen Kutenholz und Fredenbeck gegen eine Eiche. Der rote Golf wurde beim Aufprall in zwei Teile gerissen Die 14-jährige Marieke aus Fredenbeck und ihre 16-jährigen Freunde Rico und Justin aus Kutenholz und Harsefeld, die auf der Rückbank saßen, verloren dabei ihr Leben. Nun muss sich der 19-jährige Unfallfahrer wegen fahrlässiger Tötung vor dem Stader Amtsgericht verantworten.

Laut Aussage des Unfallsachverständigen fuhr der Fahranfänger aus Kutenholz viel zu schnell und hatte zu wenig Erfahrung am Lenkrad. Erst drei Wochen hatte der Kutenholzer seinen Führerschein, er und sein Beifahrer überlebten den Unfall mit Verletzungen.

Am Mittwoch hatten alle Prozessbeteiligten, vor allem die Eltern und Angehörigen der Unfallopfer, bereits ein Urteil von Amtsrichter Sebastian Hackemack erwartet. Allerdings stellte Timo F.s Pflichtverteidiger zehn Anträge, die seinen Mandanten entlasten sollten. So versuchte er unter anderem, eine nach dem Unfall festgestellte Epilepsie-Erkrankung des Jugendlichen in Zusammenhang mit dem Unfallgeschehen zu bringen. Der überlebende Beifahrer hatte jedoch ausgesagt, dass die Mitfahrer Timo F. kurz vor dem Unfall baten, langsamer zu fahren, worauf Timo F. sagte, "dass er alles unter Kontrolle hat". Neun der gestellten Beweisanträge wurden abgewiesen, zum zehnten sollen noch einmal Zeugen gehört werden. Die Verhandlung wird voraussichtlich am 22. Mai fortgesetzt.