Leipziger Ausnahme-Combo präsentiert neue Single und Video im Harburger Bahnhof

Harburg . Funk ist schwarz und tanzbar. Selbst soviel Viertelwissen über das Musikgenre, das in den 1970er-Jahren die Disco-Ära begründete und zuletzt tot schien, muss korrigiert werden. Funk ist auch weiß und äußerst lebendig. Das beweisen ausgerechnet als im allgemeinen hüftsteif geltende Deutsche. Die Funk-Combo Schwarzkaffee reißt und schlägt die Basssaiten so hart an, als griffe James Brown ihr in den Nacken. Am Freitag, 17. Mai, spielen die Leipziger im Harburger "Stellwerk", stellen ihre neue Single und das Comic-Video vor. Passender Titel des Songs: "Reincarnation of Funk". Das gleichnamige Album erscheint im Herbst.

Auf die Stärke einer Fußballmannschaft ist die Besetzung der Band inzwischen angewachsen. Die Jungs kennen den Motown-Plattenschrank bestens, beherrschen fette Bläsersätze, die treibende Hardbop-Orgel und rotzige Gitarrenriffs. Der Jazz war ihr Lehrer. Das beweist, dass einige Bandmitglieder bei Jazzwettbewerben Preise gewonnen haben. Verkopft ist sie dennoch nicht. "Kann man eigentlich nur Spaß haben und trotzdem richtig geile Musik machen?" fragte das Magazin "Jazzthing" und nannte Schwarzkaffee als Beweis, dass es möglich sei. Mit Auszeichnung geadelt ist auch Maike Lindemann, die in Deutsch und Englisch singt. Beim Deutschen Rock&Pop-Preis 2010 galt sie als beste R'n'B-Sängerin. (tsu)

Schwarzkaffee (Funk), DJ Kobex, Freitag, 17. Mai, 20 Uhr, im "Stellwerk" im Bahnhof Harburg, Eintritt: 12 Euro.