In Winsen gibt es eine neue Photovoltaikanlage für 135.000 Euro, sie kann 30 Haushalte versorgen

Winsen . Die Treppen gehen steil an der Hauswand hoch. Wer sie erklommen hat, steht auf einem ganz besonderen Dach im Landkreis Harburg: dem Dach des Winsener Kreishauses B, Sitz der Kreisverwaltung und des Landrates des Landkreises. Seit kurzem sind auf diesem Flachdach 300 Photovoltaik-module der Firma Conergy Deutschland GmbH installiert. Die Module ergeben eine Gesamtfläche von 600 Quadratmetern. Sie sollen fortan so viel Sonnenenergie produzieren, dass 25 bis 30 Vier-Personen-Haushalte mit Strom versorgt werden können.

Am Donnerstagnachmittag erklommen auch drei Herren das Flachdach in Winsen und eröffneten die Photovoltaikanlage: Landrat Joachim Bordt (FDP), der Geschäftsführer der Winsener Stadtwerke, Matthias Eik, und Sven Meder von Conergy. "Die Klimaschutzanstrengungen des Landkreises Harburg gehen weiter voran", sagte Joachim Bordt. "Im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes des Landkreises wurden bereits 15 Photovoltaikanlagen auf kreiseigenen Dachflächen installiert." Der Landkreis Harburg hatte eine so genannte Solarpotenzialanalyse erstellt und 52 kreiseigene Gebäude untersucht: Eignen sie sich dazu, um mit moderner Technik Sonnenenergie zu gewinnen? Das Ergebnis: 8000 Quadratmeter kreiseigener Dachfläche wurden mit der Note sehr gut bewertet.

Die Module der neuen Winsener Photovoltaikanlage stammen aus dem Conergy-Werk in Frankfurt / Oder. Sie liegen flach auf dem Dach - ein Kompromiss aus höherem Ertrag und geringeren Kosten. Wenn die Sonne scheint, strahlt sie den ganzen Tag auf die Module. Die gesamte Anlage kostet 135.000 Euro. Investor sind die Stadtwerke Winsen. Die gewonnene Energie wird ins Netz eingespeist. "Die Anlage ist knapp wirtschaftlich", sagte Matthias Eik, "die Rendite ist nach dem neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz nicht mehr so hoch wie vor zwei Jahren."

Ziel sei es deshalb, die beiden Winsener Kreishäuser A und B mit der Energie vom Dach des Hauses B zu beliefern. "Die Entwicklung verläuft dahin, Eigenversorgungsmodelle mit Photovoltaik, Speichermodulen und Reststromlieferung zu entwickeln", sagte Matthias Eik. Wichtig für den Landkreis seien auch Windräder und Blockheizkraftwerke.