Lüneburger Einrichtung für Psychiatrie-Patienten ist seit Jahren stark defizitär

Lüneburg . Die Bedingungen sind zu schlecht, die Ergebnisse zu defizitär: Die Psychiatrische Klinik Lüneburg (PKL) verringert die Anzahl ihrer Plätze im heilpädagogischen Zentrum drastisch. Laut Geschäftsführung gibt es keine andere Möglichkeit, die seit Jahren eingefahrenen roten Zahlen der Abteilung abzubauen.

Insgesamt 55 Erwachsene mit leichter bis schwerer Intelligenzminderung, Verhaltensstörungen, psychischen Erkrankungen und körperlichen Einschränkungen oder Epilepsien leben dort, für sie ist ein selbstständiges Leben außerhalb einer Einrichtung nicht möglich. Die Betreuung sei anspruchsvoll und werde seit Jahren "durch geänderte gesetzliche Rahmenbedingungen und Kürzungen der Pflegesätze erschwert", so die Pressesprecherin der Klinik.

Trotz erheblicher Einsparmaßnahmen und zahlreicher konzeptioneller Überlegungen auf allen Ebenen sei "keine tragfähige Lösung" gefunden worden, die eine pädagogisch sinnvolle und zugleich kostendeckende Weiterführung ermögliche.

"Die einzige Möglichkeit, die Zukunft des Heilpädagogischen Zentrums zu sichern, besteht darin, das jährliche Defizit deutlich zu verringern", sagt Rolf Sauer, Geschäftsführer der PKL.

23 der 55 Plätze werden gestrichen. Die PKL werde dennoch zunächst keine Kündigungen der Heimplätze aussprechen. Am Montag, 6. Mai, gibt es ein Treffen mit Angehörigen und Betreuern, bei dem auch über alternative Wohnplätze für die derzeitigen Bewohner gesprochen werden soll.