Die Tiere sollten nach Polen gebracht werden. Veterinär verbot die Weiterfahrt

Rade . Polizeibeamte haben in der Nacht zu Donnerstag auf der A 1 bei Rade einen deutlich überladenen Transporter gestoppt, in dem 13 Pferde nach Polen gebracht werden sollten. Acht der Tiere standen weitgehend ungesichert im fenster- und lüftungslosen Kastenaufbau des Lastwagens, drei weitere Pferde waren in einen Anhänger gepfercht worden.

Den Winsener Beamten war der Lkw aufgefallen, weil er mit sehr niedriger Geschwindigkeit über die Autobahn gefahren war. Befragt nach seiner Fracht gab der 57-jährige Fahrer an, er wolle Jungpferde zum Zureiten nach Lodz bringen. Das Ausmaß der Verstöße offenbarte sich, als der Fahrer den Kastenaufbau öffnete: Acht Pferde standen eng aneinandergedrängt in dem Aufbau, Futter oder Wasser waren in dem Lkw nicht vorhanden, die Pferde waren kaum gegen ein Umstürzen gesichert. Pferdeurin, so schilderte ein Beamter, floss durch die Ritzen des Fahrzeugs auf die Straße. Eines der Pferde hatte bereits einen aufgescheuerten Schweifansatz. Es war zu lang für die Ladungsbreite und offensichtlich mit Gewalt zwischen die Außenwände des Transporters gezwängt worden. Metallschienen an den Innenwänden des Lkw waren nicht abgepolstert, so dass die Pferde sich daran scheuerten.

Die Tierpässe, die der Fahrer bei sich führte, ließen zudem Zweifel daran aufkommen, dass die Pferde tatsächlich zum Zureiten nach Polen gebracht werden sollten: Einige Pferde waren bereits älter als 20 Jahre. Auf Anordnung eines Amtsveterinärs wurden die Pferde auf einen Reiterhof bei Pattensen gebracht. Der Besitzer kann sie mit geeigneten Fahrzeugen zurück holen. Die Polizei leitete Strafverfahren ein.