Der Knebusch, Apfel des Jahres, ist nun auch im Freilichtmuseum am Kiekeberg zu finden.

Rosengarten-Ehestorf. Ein Knebusch-Apfelbaum wurde jetzt im Landwirtschaftlichen Entdeckergarten des Museums gepflanzt. Die Apfelsorte wurde nach Johann Knebusch, einem Bauern aus Sittensen, benannt. Möglicherweise brachte sein Schwiegersohn einen Zweig aus Amerika mit nach Norddeutschland.

"Dass Apfelsorten über den großen Teich transportiert wurden, kam öfter vor", sagt Eckart Brandt, Obstbauer und Experte für alte Apfelsorten. Mittlerweile ist die Sorte aus Sittensen auch anderswo in Norddeutschland zu finden. Der Knebusch ist ab Mitte September reif. Er schmeckt fruchtig und mildsäuerlich.

Seit 2001 pflanzen das Freilichtmuseum am Kiekeberg, der BUND Hamburg, Apfelexperte Brandt und Ulrich Kubina, Projektleiter der Norddeutschen Apfeltage, gemeinsam den Apfel des Jahres. "Uns liegt es am Herzen, alte Obstsorten als Teil der regionalen Kultur zu erhalten", sagt Museumsdirektor Prof. Dr. Rolf Wiese. Im Landwirtschaftlichen Entdeckergarten wachsen mehr als 300 Apfel-, Kirsch- und Birnbäume. Der BUND Hamburg möchte mit der Pflanzaktion für den Erhalt von Streuobstwiesen werben. Außerdem bilden die alten Apfelsorten einen Genpool für die Zukunft.

Alte Apfelsorten sind oft besser an widrige Bedingungen angepasst. "Wenn wir dem Klimawandel im Apfelanbau begegnen wollen, müssen wir die alten Sorten nutzen", sagt Dr. Manfred Körner, zweiter Vorsitzender des BUND Hamburg.