Der Bürger zahlt

16. April: "Streit um Straßenausbau"

Als Anwohner einer Ortsrandlage in Fintel (LK Rotenburg/Wümme), sind wir sehr zufrieden mit der Ausbildung unserer Straßen. Die Fahrbahn ist auf 3 bzw. 3,50 m Breite asphaltiert, mit beidseitigen Grünstreifen zwischen 3 und 5 Metern Breite. Diese werden von den Anwohnern gepflegt, was Rasenmähen bedeutet - dafür muss Rasen ja nicht gekehrt werden! Trotz landwirtschaftlichem Verkehr mit schwerem Gerät zur Maisernte kann ich so gut wie keine Schäden der Straßenränder in den letzten Jahren feststellen.

Der große Vorteil ist die geringere Oberflächenversiegelung, so ist bei Starkregenfällen zu beobachten, dass die Wassermassen schon bei nachlassender Regenstärke auf den Grünstreifen versickern und nicht in das Kanalsystem eingeleitet werden müssen. Die Einsparung bei den Baukosten der schmaleren Fahrbahn überwiegt wohl noch die günstigere Unterhaltung der Straßeninfrastruktur. Kanäle und Leitungen sind im unbefestigten Randbereich verlegt, so muss hier bei Wartungsarbeiten kein Asphalt oder Pflaster aufgebrochen und wieder hergestellt werden. Im letzten Jahr wurde hier flächendeckend Glasfaserkabel für schnelles Internet verlegt, da war der Vorteil dieser Straßenausbildung gut zu beobachten.

Auch wenn diese Kosteneinsparung die Kommune nicht betrifft, so zahlt der Bürger doch die eventuellen Mehrkosten durch höhere Gebühren an Energie- oder Wasserversorger. Der Internetausbau wurde hier im Übrigen vom Landkreis mitfinanziert, anderer Topf aber eben auch Steuergeld.

Was man sich von allen Politikern wünscht gilt auch auf kommunaler Ebene: Bitte den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus aufs Ganze richten, nicht nur das eigene Budget im Blick haben, im Sinne der Bürger.

Timo Fisseler, Fintel

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Schreiben Sie an harburg@abendblatt.de oder per Post an das Hamburger Abendblatt, Regionalausgabe Harburg, Harburger Rathausstraße 40, 21073 Hamburg