1000 Kilometer gepflegte Radwege stehen zur Auswahl. Interessante Ziele zwischen Borstel und Balje. Neue Raststationen zwischen “Prinzenburg“ und “Kleinem Juwel“.

Zwischen Mooren und Stränden, Elbmündung und Hamburger Hafen stehen Velo-Ausflüglern im Kreis Stade rund 1000 Kilometer gepflegte Radwege zur Auswahl. Um sie optimal nutzen und sich aktiv erschließen zu können, hat der Tourismusverband Landkreis Stade/Elbe e.V. gemeinsam mit Landkreis und Kommunen ein Radwegekonzept entwickelt, das der in den vergangenen Jahren geschaffenen Infrastruktur einen serviceorientierten Rahmen gibt.

In der Urlaubsregion Altes Land am Elbstrom können Radfahrer jetzt zum Beispiel in einem der sechs neugebauten Rasthäuser zwischen Jork und Balje in Kehdingen Pausen einlegen. Die Rasthäuser haben klangvolle Namen erhalten, für die beliebte Apfelsorten Pate standen: Sie heißen "Prinzenburg", "Kleines Juwel" oder "Elsterheim". Passend zum jeweiligen Rasthausnamen werden die zugehörigen Apfelbäume gepflanzt. Die Idee ist das Ergebnis der erfolgreichen Kooperation von Obstbauern und Tourismusakteuren. Die Firma Elbe-Obst hat für die Aktion die jungen Obstbäume spendiert.

Den symbolischen Start vollzogen Landrat und Tourismusverbandsvorsitzender Michael Roesberg gemeinsam mit dem Apfelbaumpaten Jan Sumfleth an der Rasthütte "Kleines Juwel" in Freiburg, wo ein "Topaz" gepflanzt wurde. Für die Baumpflege konnten wie an allen weiteren Standorten auch Paten gewonnen werden. Um den "Elstar" am Rasthaus "Apfel-Schiffchen" auf Krautsand kümmert sich der Obsthof Dralle, um den "Rubens" am Rasthaus "Boxenstopp" in Großenwörden Familie Schliecker, um den "Elstar" am "Elsterheim" in Tinster Holz der Heimatverein Mulsum. Weitere Paten sind der Obsthof Quast für den "Red Prince" an der "Prinzenburg" in Jork-Hinterbrack sowie der Obsthof Sumfleth für den "Jonagold" und den "Topaz" an den Rasthäusern "Goldblick" und "Kleines Juwel" in Balje und Freiburg.

Die schmucken Rasthäuser stehen allesamt an den beliebten Radfernwegen in der Region. "Sie können am Elbe- und Nordseeküsten-Radweg, der Deutschen Fährstraße und dem Radwanderweg ,Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer' angesteuert werden", so Andrea Bajus vom Tourismusverband Landkreis Stade. Aber auch einige der lokalen Routen führen an den Rasthütten vorbei. Dort informieren Bildtafeln über die Besonderheiten der Region und helfen als Wegweiser.

Ob Elberadweg, Niedersächsische Milchstraße oder Klosterroute - alle Routen werden ausführlich vorgestellt. "Ergänzt werden diese Informationen mit Tipps zu Sehenswertem in der Umgebung und den Kontaktdaten der lokalen Tourist-Information", sagt Sarah Rönner vom Tourismusverband. Über den integrierten QR-Code für internetfähige Handys kann zudem weiteres Wissenswertes abgerufen werden. Die Tafeln sind kreisweit an Rastplätzen, Tourist-Informationen, einigen Bahnhöfen und wichtigen Knotenpunkten des Radwegenetzes zu finden.

Der Radtourismus hat sich im Landkreis Stade, der Urlaubsregion Altes Land am Elbstrom, nicht nur zum Schwerpunktthema im Marketing des Tourismusverbandes entwickelt. Derzeit steigt auch die Zahl der Radler, die aus der heimischen Region, wie auch als Urlauber im Landkreis auf Tour gehen.

"Die Bestandsaufnahme, Optimierung und einheitliche Neuausschilderung der Radwege wurde 2009 abgeschlossen", sagt Andrea Bajus. Den Radwegeneubau und die notwendigen Lückenschlüsse haben die Kommunen übernommen. Dabei wurde die bestehende Infrastruktur mit Fördermitteln aus den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung erweitert und spürbar verbessert.

Neu eröffnet wird das Etappenziel "Kornspeicher" für Radfahrer in Freiburg. Die neue Fahrradstation neben dem Historischen Kornspeicher am Hafen bietet Radlern einen Werkraum für kleinere Fahrradreparaturen, Schließfächer und Toilettenräume. Schlüssel zu den Räumen erhält man bei der Autofirma Kober, solange der Saisonbetrieb im Kornspeicher noch nicht begonnen hat. Die Fahrradstation ist zugleich ein Etappenziel für den Förderverein Historischer Kornspeicher. Ein Abschnitt zum Ausbau des Kornspeichers als kulturelles und soziales Zentrum in Nordkehdingen ist somit fertig geworden.

Auch die Saison des Elbe-Radwanderbusses beginnt ab 20. April im Landkreis Stade. Der Bus ermöglicht das Kombinieren von Radtouren zwischen dem Alten Land, der Geest und Kehdingen bis zum Natureum an der Ostemündung. Erstmals startet der Elbe-Radwanderbus auch in Harsefeld. Von dort fährt er nach Horneburg und weiter auf der bewährten Strecke durch Jork und Grünendeich in die Hansestadt Stade. Weiterhin steuert der Bus Drochtersen und die Elbinsel Krautsand, Wischhafen und Freiburg an.

Der Fahrplan wird auch in diesem Jahr so abgestimmt sein, dass am Lüheanleger in Grünendeich Anschlüsse an die Lühe-Schulau-Fähre bestehen. In Horneburg und Stade kann ein Umstieg in die Züge und S-Bahnen in und aus Richtung Hamburg erfolgen. In Stade bietet sich die Möglichkeit, den Moorexpress mit dem Elbe-Radwanderbus zu kombinieren.

Ausführliche Informationen zu den Rasthäusern, Infotafeln, Radwegen und zum Elbe-Radwanderbus gibt es beim Tourismusverband Landkreis Stade/Elbe, Kirchenstieg 30 in Grünendeich, sowie unter Telefon 04142/81 38 38 und im Internet.

www.radeln-altesland.de