Umbauarbeiten am Altbau beginnen im Mai. Investitionsvolumen: drei Millionen Euro

Lüneburg . Sommer 2014: Das ist der Zeitpunkt, auf den das Lüneburger Kulturleben derzeit hinarbeitet. Dann werden die Stadt und die ganze Region um zwei kulturelle Anlaufpunkte reicher sein, die in der Umgebung ihres Gleichen suchen: Im Sommer 2014 wird das neue Lüneburger Museum "Natur Mensch Kultur" eröffnet - und die neue Kulturbäckerei ebenfalls.

Ein kleines Kampnagel für Lüneburg wird entstehen, wo vorher Brote für Soldaten gebacken wurden. Die Bäckerei der ehemaligen Standortverwaltung der Bundeswehr wird zu einem Kulturzentrum - gerade mal 1,5 Kilometer vom Rathaus entfernt.

Noch in diesem Frühjahr geht es los: In den nächsten Wochen wird der Erbbauberechtigungsübertragungsvertrag unterschrieben, im Mai beginnen die Arbeiten. Die Baugenehmigung liegt vor, die Ausschreibungen sind erfolgt. Es kann losgehen, meldete Carsten Junge am Donnerstagnachmittag bei der Sitzung des Kulturausschusses.

Seit fast zwei Jahren ist der Geschäftsführer der Lüneburger Sparkassenstiftung mit der Planung beschäftigt, die Stiftung wird das Zentrum betreiben und als Vermieter fungieren. Junge hat in 100 Gesprächen die Wünsche und Bedürfnisse der künftigen Mieter eruiert.

Wer sie sein werden, wird sich Anfang nächsten Jahres herausstellen: Im Herbst will Junge die Ausschreibung für die Ateliers und Büros starten. Ungefähr zehn Ateliers und fünf Büros, zwei Probebühnen mit Requisitenräumen sowie zwei bis drei Ausstellungs- respektive Veranstaltungsflächen wird die Kulturbäckerei bieten, außerdem wird die Kunstschule Ikarus fünf Räume belegen - das steht bereits fest.

Alle anderen Mietinteressenten können sich schon jetzt bei der Sparkassenstiftung melden und ihr Interesse bekunden. "Wir schicken ihnen dann die Ausschreibungsunterlagen", sagt Carsten Junge. Die Miete wird die Stiftung subventionieren, sodass für die Kulturschaffenden ein sehr günstiger Preis herauskommen wird.

Mit der lichtdurchfluteten Kulturbäckerei wird Lüneburg eine Qualität von Ausstellungsräumen für Bildende Kunst erreichen, die sie bisher nicht hatte. Der Charme des Altbaus soll erhalten bleiben, so zum Beispiel die riesigen Ofenklappen mit den umliegenden Fliesen und die hohen Industriefenster. Das asbesthaltige Dach kommt weg, dafür gibt es ein neues inklusive Oberlicht für den ersten Stock.

Friedrich von Mansberg (SPD) lobte als stellvertretender Vorsitzender des Kulturausschusses das Vorzeigeprojekt: "Wir werden einen neuen Standort für Kultur etablieren, und das in einer Zeit, in der man schon mal schräg angeguckt wird, wenn man sagt, man macht etwas mit Kultur. Es macht zusehends mehr Lust, zu überlegen, was dort alles entstehen kann."

Gut drei Millionen Euro werden in der Kulturbäckerei stecken, wenn sie fertig ist. Die Kosten tragen je zu einem Drittel Stadt, Land und Bund.