Stadtplanungsausschuss beschließt öffentliche Plandiskussion zur beantragten Centererweiterung

Harburg. Der Harburger Stadtplanungsausschuss hat zu der vom ECE-Projektmanagement beantragten Erweiterung des Phoenix-Centers mehrheitlich eine öffentliche Plandiskussion für Donnerstag, 6. Juni, beschlossen. Die Linken lehnten ab und die FDP enthielt sich. Damit ist ein erster Etappensprung auf dem Weg zur notwendigen Änderung des geltenden Bebauungsplans "Harburg 64" erreicht. Aber Ausschussvorsitzender Muammer Kazanci (SPD) machte deutlich, dass mit der Zustimmung noch keinerlei inhaltliche Entscheidung für die Änderung des B-Plans verbunden sei. Es handle sich lediglich um einen formellen Akt des Verfahrens.

Zum Schutz des örtlichen Einzelhandels legte der vor mehr als zehn Jahren für den Bau des Phoenix-Centers aufgestellte B-Plan die Verkaufsfläche des Centers mit 26.500 Quadratmetern fest. Nun soll die Verkaufsfläche durch Aufgabe von 280 Parkplätzen im Untergeschoss auf 29.050 Quadratmeter anwachsen. Für die Genehmigung des von ECE eingereichten Erweiterungsantrags ist eine textliche Änderung des B-Plans erforderlich. Noch hat kein Harburger Bezirkspolitiker offen dem ECE-Antrag auf Erweiterung zugestimmt, denn alle befürchten, dass der örtliche Einzelhandel, insbesondere die Angebotsqualität der Läden in der Fußgängerzone Lüneburger Straße, weiter in die Bedeutungslosigkeit abgleitet.

Um in der Angelegenheit künftig Entscheidungen treffen zu können, hatte der Stadtplanungsausschuss die Antragsteller von ECE bereits dazu veranlasst, eine Markt- und Wirkungsanalyse sowie ein Verkehrsgutachten in Auftrag zu geben. Einen Zwischenbericht der noch nicht fertiggestellten Markt- und Wirkungsanalyse stellte Andreas Gustafsson vom Hamburger Beratungsunternehmen BulwienGesa in der Ausschusssitzung vor. Und er kam dabei letztendlich zu dem Ergebnis, dass der Standort Harburg ohne die Erweiterung gut fünf Millionen Euro an Kaufkraft verlieren werde und mit der Erweiterung 15 Millionen an Kaufkraft gewinnen werde.

Die Analysten werteten bei ihren Untersuchungen die Geschäftswelt und das Produktangebot im gesamten Einzugsgebiet des Harburger Phoenix Centers zwischen Hamburg-Veddel, Stade, Lüneburg und Tostedt aus. Knapp 700.000 aus diesem Gebiet zählen zu den Kunden.

ECE will im Phoenix-Center neun zusätzliche Läden unterbringen. Höherwertige Modeartikel sollen den Angebotsschwerpunkt bilden. Das Phoenix Center soll damit für Kundschaft aus der südlichen Metropolregion noch interessanter werden, die sonst zum Einkauf in die Hamburger Innenstadt fahren würde. Andreas Gustafsson: "Salopp gesagt, Hamburg gibt etwas Qualität an Harburg ab".

Gutachter Ingo Fabian (Verkehrsplanungsbüro Masuch + Olbrisch) erklärte, dass das Phoenix Center mit seinen 1600 Parkplätzen auf 280 Parkplätze im Untergeschoss verzichten kann. Es sei bislang nur in der Vorweihnachtszeit kurzzeitig voll ausgelastet gewesen. Sonnabends sind die meisten Kunden im Haus und die oberen Parkdecks nur wenig genutzt.