Ein dicker Briefumschlag hat gestern Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) erreicht.

Lüneburg . Darin: mehr als 50 Kündigungsandrohungen von Eltern der städtischen Kita am Marienplatz. Sie wollen ihren Nachwuchs aus der Einrichtung abmelden, sobald die umstrittene Erzieherin Birkhild T. zurück in den Kindergarten kommt.

"Dass Dreiviertel der Eltern so weit gehen, zeigt, wie wichtig uns das Thema ist und wie entschlossen wir sind", sagte ein Sprecher der Elterninitiative gegen Rechts am Freitag. Den Eltern falle es schwer, "mit dem Verlassen der eigentlich sehr geschätzten Kita zu drohen".

Bei einer Informationsveranstaltung im März hatten die Eltern bereits angekündigt, selbst für alternative Betreuungsmöglichkeiten sorgen zu wollen. Als Räumlichkeiten ist eine Kirchengemeinde im Gespräch.

Wie berichtet, beschäftigt die Personalie Stadt und Eltern seit August 2010. Damals stellte die Rathausspitze die Frau vom Dienst frei, nachdem Journalisten über ihre Verbindungen zu einem rechtsradikalen Umfeld veröffentlicht hatten. Gegenüber ihren Vorgesetzten stritt die mit einem NPD-Funktionär verheiratete Frau die Vorwürfe einer rechtsextremen Gesinnung ab. Als die Verwaltung sie versetzen wollte, klagte sie und gewann.