Anwohner beschweren sich über erhöhten Geräuschpegel. Politiker wollen Klarheit

Hollenstedt. Als im Oktober auf einer Länge von 72 Kilometern die sechsspurig ausgebaute Autobahn 1 offiziell freigegeben wurde, gab es viele lobende Worte. Doch zahlreiche Anwohner aus den Gemeinden Hollenstedt, Appel und Wenzendorf klagen seither über einen erhöhten Geräuschpegel. Und das, obwohl entlang der Schnellstraße nagelneue Lärmschutzwände stehen. Nun greifen Politiker aus der Region das Thema wieder auf: Der CDU-Landtagsabgeordnete Heiner Schönecke hat eine Anfrage zum Thema an die Landesregierung gestellt; die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden wollen ein Fachbüro mit einer neuen Berechnung des Lärmpegels beauftragen.

"Wir nehmen die Beschwerden der Bürger Ernst", sagt Hollenstedts Bürgermeister Jürgen Böhme. Denn bereits im Planfeststellungsverfahren hatten Gutachter erhebliche Überschreitungen von Grenzwerten festgestellt. "Der einst bestehende Wall mit seinem Buschbewuchs schluckte die Geräusche der vorbeifahrenden Fahrzeuge deutlich besser, aber schon damals nicht gut genug", fügt Heiner Schönecke hinzu. Aus diesem Grund sei den Anwohnern mehrfach einen Anspruch auf passiven Schallschutz dem Grunde nach zugestanden. "Die jetzt installierte Lärmschutzwand als technische Bauweise scheint diesen Anspruch aber nicht zu gewährleisten." Insbesondere, weil es erhebliche Lücken im Schutzwall gibt.

Schönecke möchte deshalb von der Landesregierung erfahren, wann neue Berechnungen der Lärmwerte vorliegen, ob die Wälle technisch verbessert werden könnten und wer eine Nachbesserung bezahlen müsste.