Zunächst war für den “Elbspringer“ auch ein Standort am Herbert-Wehner-Platz erwogen worden. Der Plan wurde aber wieder verworfen.

Harburg. Er ist das Symbol der Internationalen Bauausstellung (IBA) - der "Elbspringer". Man findet ihn auf Plakaten, Infoflyern, Briefköpfen, aber elfmal auch ganz "leibhaftig": Nämlich als 2,07 Meter große Figur in allen sieben Hamburger Stadtbezirken. Der Harburger Abgesandte "springt" seit kurzem mitten im Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB) an der Hannoverschen Straße. Dabei war bis zuletzt nicht ganz klar, welcher denn nun der geeignetste Platz in Harburg ist.

"Wie an allen anderen Standorten auch gab es zuvor eine intensive Abstimmung mit dem Bezirk", sagt IBA-Sprecher Rainer Müller. Gemeinsam sei nach Plätzen mit hoher Besucherfrequenz gesucht worden. Und natürlich habe es in der Folge auch Ortstermine gegeben, um die optimale Fläche für die Aufstellung zu finden. "Auch in Harburg wurden verschiedene Alternativen geprüft. Letztlich haben wir uns dann für den ZOB entschieden", so Müller.

Mitte Februar war offenbar auch noch der Herbert-Wehner-Platz vor der Harburger Karstadt-Filiale eine ernsthafte Option. Jedenfalls waren die Mitglieder des hiesigen Regionalausschusses bei ihrer Sitzung vom Bezirksamt darüber informiert worden, dass der Harburger Springer genau dort platziert werden sollte.

Seinerzeit hieß es aber auch, die technische Umsetzung lasse noch zu wünschen übrig. Das Problem: Das "Vorderbein" rage zu weit über den Sockel hinaus, was den Springer, ein Entwurf des Hamburger Design-Studios feldmann+schultchen, zu einem potenziellen Unfallrisiko werden lasse - vor allem für Sehbehinderte.

Inzwischen hat die ausführende Kunstwerkstatt Ulf Petersen in Eyendorf offenbar eine Lösung gefunden, die alle Bedenken zerstreut hat. Denn die dreidimensionale Aluminiumfigur thront auf einem ein Quadratmeter großen Sockel, dem unterhalb des "Vorderbeins" eine etwa 20 Zentimeter dicke Platte vorgelagert ist. So soll verhindert werden, dass sich jemand am Springer verletzt.

Der erste von insgesamt 14 geplanten Springern war am 11. März auf den Marco-Polo-Terrassen in der HafenCity von IBA-Geschäftsführer Uli Hellweg und Jürgen Bruns-Berentelg, Vorsitzender der Geschäftsführung HafenCity Hamburg, enthüllt worden. Von dort aus sollte die Figur im IBA-Präsentationsjahr mit seiner zum Sprung ansetzenden Bewegung den Weg über die Elbe weisen. "So zeigen wir einerseits die direkte Nähe Wilhelmsburgs zur Stadt und andererseits, dass die beiden Stadtentwicklungsprojekte viel verbindet", so Uli Hellweg.

Für den IBA-Geschäftsführer ist der Springer in den letzten sechs Jahren nicht nur zum Markenzeichen und Logo der IBA Hamburg geworden. Er sei auch zu einem wichtigen Signal Hamburgs geworden, zu einem Symbol für den Schritt der Stadt, den Süden enger an die Innenstadt anzubinden. Weshalb das Gros der IBA-Springer auch nördlich der Elbe ihren Platz finden sollte. Harburg wird nach Abendblatt-Informationen keinen zweiten Springer bekommen.

Auch HafenCity-Manager Jürgen Bruns-Berentelg sieht in dem dynamisch-abstrahierten Menschen das IBA-Konzept des Sprungs über die Elbe versinnbildlicht. Und in der Praxis zudem immer mehr verwirklicht. Schließlich wachse die HafenCity mit der rasch voranschreitenden Entwicklung ihrer östlichen Quartiere ja immer näher an die Elbinseln heran: "Die IBA und die HafenCity bilden die beiden großen Stadtentwicklungsprojekte Hamburgs, mit denen zentrale Herausforderungen der Stadt von morgen bewegt und beantwortet werden: Klimaschutz, Nachbarschaft, soziale Durchmischung, Bildung und vieles mehr." Deshalb sollten möglichst viele Hamburger den Sprung einmal quer über den großen Fluss wagen, um so den attraktiven Süden mit seinen einzigartigen und vielfach unbekannten Reizen kennenzulernen.