Strenger Winter macht aus Bezirksstraßen Buckelpisten

Harburg. Harburgs Straßenmeister warten auf den Frühling. Erst wenn sich der Winter und damit der Frost endgültig verzogen hat, können sie auf Tour gehen und auf 326 Kilometern Bezirksstraße die Winterschäden aufnehmen. "Von dieser Schadenaufnahme hängt natürlich unsere Schadensliste ab. Erst dann können wir sagen, welche Straßen von Winterschäden betroffen sind und wie schlimm die Schäden sind", sagt Beatrice Göhring, Sprecherin der Harburger Bezirksversammlung. Große Schäden, vor allem aber gefährliche Winterschäden an den Bezirksstraßen, so Göhring, würden sofort geflickt. Da würden die Straßenbauarbeiter nicht auf die politischen Entscheidungen warten können.

Die Verwaltung wird für die Politik eine Prioritätenliste des anstehenden Sanierungsbedarfs anfertigen. Dann entscheidet die Harburger Bezirksversammlung über die Reihenfolge der Sanierungsmaßnahmen und darüber, wie viel Geld der Bezirk Harburg in die Sanierung seiner Bezirksstraßen investiert. Eines dürfte jetzt schon klar sein: Waltershofer Straße und Moorburger Elbdeich gehören auf die ersten Plätze der Prioritätenliste. Erst vor etwa zwei Jahren war die Waltershofer Straße bereits so marode, dass sie saniert werden musste. Jetzt ist die Straße wieder eine Buckelpiste.

Der hohe Lkw-Verkehr setzt den Straßen zu, sie wurden in Zeiten gebaut, als noch kein Straßenbau-Ingenieur mit einer so großen Zunahme des Schwerlastverkehrs rechnen konnte. Zudem fehlt auch im Bezirk Harburg das nötige Geld, um manche Bezirksstraße gründlich zu sanieren. Für die Hauptverkehrsstraßen, zu denen gehört unter anderen die Winsener Straße, ist der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer zuständig. Für die Bezirksstraßen aber ist Harburg verantwortlich. Alle drei Baustellen, die eigentlich schon vor Wochen fertig sein und wieder für den Verkehr geöffnet sein sollten, wurden verlängert. Erst am Freitag konnten die Arbeiten am Kreisel Süderelbebogen, im Sinstorfer Weg und im Falkenbergsweg abgeschlossen, die Sperrungen aufgehoben werden.

Jürgen Heimath, Fraktionschef der SPD in der Harburger Bezirksversammlung, rechnet damit, dass der Bezirksversammlung in etwa vier Wochen, so das Wetter mitspielt, wenigstens schon eine Liste mit den Winterschäden vorliegen könnte. In der Heimfelder Straße seien bereits die Schlaglöcher, die durch den Frost verursacht worden seien, aufgenommen worden. "Dann geht das ganz schnell mit der Entscheidung, denn die Reparatur dieser Schäden können nicht auf die lange Bank geschoben werden", sagt Heimath. Und der SPD-Politiker macht Hoffnung: In diesem Jahr seien die Mittel, die dem Bezirk zur Verfügung stellen werde, aufgestockt worden. Zahlen konnte er noch nicht nennen.