Verwaltungsdirektor Ulrich Magdeburg legt seine Ämter nieder

Salzhausen. Der bisherige Vorstand und Verwaltungsdirektor des finanziell angeschlagenen Krankenhauses Salzhausen, Ulrich Magdeburg, legt seine Ämter nieder. Er hat sich mit dem Vorstand und Aufsichtsrat der einzigen genossenschaftlichen Klinik Deutschlands "im gegenseitigen Einvernehmen auf die Aufhebung seines Vertrages geeinigt". Das teilten Vorstand und Aufsichtsrat des Krankenhauses am Dienstagabend auf einer außerordentlichen Generalversammlung in Rüter's Gasthaus in Salzhausen mit.

Für einen Übergangszeitraum bis zum 30. September dieses Jahres wird dem ehrenamtlichen Vorstand ein hauptamtlicher Sanierungsvorstand zur Seite gestellt. Diese Aufgabe übernimmt Ute Golbach, Geschäftsführerin des Instituts für Gesundheits-System-Forschung GmbH in Kiel, IGSF, das in Abstimmung mit Management und leitenden Ärzten ein Sanierungskonzept ausgearbeitet hat.

Das Krankenhaus Salzhausen hatte am 13. November 2012 einen Insolvenzantrag gestellt. Die Insolvenzabteilung des Amtsgerichts Lüneburg hatte das sogenannte Schutzschirmverfahren genehmigt. Von November bis Januar zahlte die Agentur für Arbeit die Löhne und Gehälter für die rund 180 Mitarbeiter - die Bruttolohnsumme lag bei rund 400.000 Euro pro Monat.

Künftig will das Krankenhaus Salzhausen die Verwaltung in den medizinischen Bereich verlagern. "In Zukunft soll die Genossenschaft keinen Verwaltungsdirektor, sondern einen ärztlichen Leiter als hauptamtlichen Vorstand erhalten, der die Ärzteschaft und das Pflegepersonal vertritt", erklärte Ulrich Magdeburg den 183 Genossen. "Es ist noch unklar, wer die ärztliche Leitung übernehmen wird", sagte Ute Golbach.

Die Finanzierung der Genossenschaft sei in den Planrechnungen bis zum Ende des Jahres 2014 sichergestellt, sagte Ulrich Magdeburg. "Ob die Umsetzung des Insolvenzplanes bis Ende 2014 gelingt, hängt jetzt maßgeblich von der medizinischen und pflegerischen Leistung des Hauses ab."

Das Krankenhaus sei ein "wesentlicher Standortfaktor" für die Samtgemeinde Salzhausen, sagte Bürgermeister Wolfgang Krause. "Der Weg ist nach wie vor kritisch zu sehen. Dennoch bestehen sehr gute Perspektiven, wenn die Produktivität in den Fachabteilungen verbessert wird."